AMS-Chef sieht „Frühverrentung“
AMS-Vorstand Johannes Kopf hat sich für eine Anpassung bei der geförderten Altersteilzeit ausgesprochen. „Aus meiner Sicht könnte man die geblockte Altersteilzeit abschaffen“, sagte Kopf. Die geblockte Version sei quasi „eine Frühverrentung“ und nicht „altersgerechtes Arbeiten“.
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In der Teilzeitvariante solle bei sinkender Belastbarkeit in höherem Alter weitergearbeitet werden und der Wissenstransfer zu Jüngeren bestehen bleiben, so Kopf. Bei der geblockten Variante werde zunächst voll weitergearbeitet und dann vor Erreichen des Pensionsalters ganz aufgehört.
„Richtige Anreize sind gesetzt“
Die Entscheidung über eine eventuelle Abschaffung der Blockvariante liege natürlich beim Gesetzgeber. Durch die verschiedene Förderung - die Teilzeitvariante wird mit 90 Prozent, die Blockvariante nur mit 50 Prozent gefördert - sei schon ein Lenkungseffekt eingetreten, dass mehr Leute die Teilzeitvariante wählen. „Die richtigen Anreize sind hier schon gesetzt“, meinte Kopf.
Wenn ältere Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit reduzieren, kann der Entgeltausfall teilweise vom AMS kompensiert werden. Die Mittel für die Altersteilzeit (Lohn- und Lohnnebenkosten-Zuschuss) kommen aus der Arbeitslosenversicherung.
Noch keine Gesamtzahlen für 2017
Während der Aufwand für Altersteilzeit zwischen 2010 und 2013 noch von 255,1 Millionen Euro auf 204,1 Mio. gesunken war, stieg er dann bis 2016 auf 349,2 Mio. Euro. Im Jahr 2016 nahmen 27.712 ältere Arbeitnehmer diesen gleitenden Übergang in die Pension in Anspruch. Für 2017 gibt es noch keine Gesamtzahlen.
Ende November 2017 erhielten 35.682 Personen ein Altersteilzeitgeld ausgezahlt, davon hatten sich 24.987 Personen für das kontinuierliche Modell und 10.695 für das Blockzeitmodell entschieden. Der erschwerte Zugang zur „Hacklerpension“ gilt als einer der Hauptgründe für den starken Anstieg bei der Altersteilzeit.
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