Forscher nehmen Echsen unter die Lupe
Sie sind selten und weltweit einzigartig: rosafarbene Leguane, die auf der Galapagos-Insel Isabela leben. Forscher aus Ecuador wollen die etwa 200 Tiere umfassende Population nun genauer erforschen. Sie untersuchen dazu die Ernährungsgewohnheiten, die Fortpflanzung und Krankheiten der Tiere sowie die Entwicklung der Population insgesamt.
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Langfristiges Ziel sei ein Zuchtprogramm für die gefährdeten Reptilien (Conolophus marthae) im Galapagos-Nationalpark, sagte Parkdirektor Walter Bustos. Die Leguane bekommen dazu kleine Sender auf ihren Rücken. „Damit können wir erforschen, auf welchen Wegen sie ihre Nahrung finden und wo sie sich fortpflanzen“, sagte Jorge Carrion vom Nationalpark. Entwickelt wurden die Sender in Zusammenarbeit mit der Universität Tor Vergata in Rom. Projektstart war im Dezember. Eine Untersuchung von 55 Exemplaren Ende Juni 2017 habe gezeigt, dass sich die seltenen Leguane guter Gesundheit erfreuten, sagte Bustos.
Pink wegen Pigmentstörung
Der pinkfarbene Galapagos-Leguan ist auf der Roten Liste bedrohter Tierarten als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Um die Art zu erhalten, schließen die Forscher auch ein Zuchtprogramm in Gefangenschaft nicht aus. Ein vergleichbares Programm gebe es bereits für die Galapagos-Riesenschildkröte. Dafür wisse man aber noch zu wenig über die rosa Leguane, sagte Bustos.
Erste Berichte über die rosa-schwarz gestreiften Reptilien gab es erstmals 1986, als eigene Art wurde Conolophus marthae erst 2009 beschrieben. Die eigenwillige Farbe beruht auf einer Pigmentstörung, deren Ursache noch unbekannt ist. Die Tiere leben nur auf einem Hang des Vulkans Wolf auf der Insel Isabela in einer Höhe von 1.300 bis 1.700 Metern. Das zu Ecuador gehörende Galapagos-Archipel im Pazifik gehört seit 1979 zum UNESCO-Naturerbe.
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