Bahnstrecke in Tirol gesperrt
In weiten Teilen Österreichs ist die Lawinensituation angespannt. Am Donnerstag wurde in Tirol und Vorarlberg die Gefahr als „erheblich“ bzw. „heikel“ (Stufe drei bzw. vier der fünfteiligen Skala) angegeben. Wegen der prekären Situation wurde die Zugsstrecke zwischen Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg gesperrt. In Salzburg sorgte Sturmtief „Friederike“ für Lawinengefahr.
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Der Sturm fegte über Europa hinweg und legte in Teilen Deutschlands den gesamten Zugsverkehr lahm. In den Niederlanden rief der nationale Wetterdienst Alarmstufe Rot aus. Sturmtiefs über dem Nordatlantik bringen abwechselnd Kalt- und Warmfronten auch nach Österreich und zeitweise auch stürmischen Wind. An der Alpen-Nordseite heißt das: Regen und Schneefall bis hinunter auf 700 Meter - am Freitag sinkt die Schneefallgrenze weiter, so die ORF-Wetterredaktion.
Am Donnerstag wurde die Lawinensituation vor allem im Westen und Norden Tirols als kritisch bewertet. In den übrigen Regionen des Bundeslandes wurde die Gefahr oberhalb von etwa 1.600 Metern als groß eingestuft. Neben der Westbahnstrecke zwischen Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg wurde auch die Arlbergstraße (B197) zwischen dem S16-Anschluss St. Anton und Rauz gesperrt. Die Orte St. Anton und St. Christoph waren somit auf dem Straßenweg nicht erreichbar. Seit Freitagsfrüh ist die Westbahnstrecke wieder frei - mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.
Rinnen und Mulden als Gefahrenstellen
Auch in Vorarlberg blieb die Gefahr laut Lawinenwarndienst „verbreitet heikel“. Oberhalb von 1.800 bzw. 2.000 Metern herrschte „große“ Lawinengefahr der Stufe vier der fünfstufigen Skala, Schneebretter können bereits durch eine geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden.
Kammlagen, eingewehte Steilhänge sowie Rinnen und Mulden gelten laut Experten als Gefahrenstellen. Durch die meist schlechte Verbindung des Neu- und Triebschnees mit der Altschneedecke sei zunehmend auch mit spontanen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen aus stärker eingewehtem Steilgelände zu rechnen.
Sturmtief wütet in Salzburg
Das Sturmtief „Friederike“ sorgte unterdessen in Salzburg für verbreitet große Lawinengefahr. Laut dem Lawinenwarndienst ist die Auslösebereitschaft für Schneebrettlawinen vom lichten Hochwald aufwärts groß. Die Kombination von ergiebigem Neuschnee, Sturm und ungünstiger Unterlage führte zu einer heiklen Lawinensituation. Auch exponierte Verkehrswege waren durch Lawinen, die spontan abgehen können, gefährdet. Die Katschbergstraße (B99) wurde zwischen Obertauern und Tweng bereits gesperrt - mehr dazu in salzburg.ORF.at.
Viel Neuschnee in Niederösterreich
In Niederösterreich herrschte zum Teil „erhebliche“ Lawinengefahr in den Ybbstaler Alpen, den Türnitzer Alpen und in höheren Lagen des Rax-Schneeberggebiets. In den niederschlagsreichsten Regionen wurden nach 30 Zentimeter Neuschnee am Mittwoch bis zu 30 weitere Zentimeter am Donnerstag erwartet, im Rax-Schneeberg-Gebiet bis zu 15 Zentimeter - mehr dazu in noe.ORF.at.
Auch über den Norden Kärntens zogen schon am Mittwoch teils heftige Stürme hinweg, am Donnerstag war der Süden betroffen. Auf der Petzen musste der Liftbetrieb abrupt beendet werden. Grund dafür waren Windspitzen von mehr als 80 km/h - mehr dazu in kaernten.ORF.at.
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