Vorwurf der Korruption
Die USA haben gegen vier Militärfunktionäre Venezuelas wegen „Korruption und Repression“ Sanktionen verhängt. US-Bürger dürfen keine Geschäfte mehr mit ihnen machen, ihr Vermögen in den USA wurde eingefroren.
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Das US-Finanzministerium begründete die Maßnahmen am Freitag damit, dass die vier korrupt seien und gegen die von der Verfassung verlangte politische Neutralität der venezolanischen Streitkräfte verstießen. US-Finanzminister Steven Mnuchin rief die Staatengemeinschaft zur „Isolierung des repressiven Regimes“ auf. Washington werde Maduro und andere in Korruption Verwickelte in Venezuela zur Rechenschaft ziehen.
Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro verurteilte die Sanktionen gegen Rodolfo Torres, Francisco Jose Rangel Gomez, Fabio Zavarse Pabon und Gerardo Izquierdo Torres als unaufrichtig und illegal. Er werde die „Aggression der USA“ nicht hinnehmen und dem US-Vertreter in Caracas eine „machtvolle Protestnote“ überreichen lassen. Gegen Maduro hatten die USA vor knapp einem halben Jahr schon ähnliche Sanktionen verhängt.
Vorwurf der autoritären Herrschaft
Zusammen mit den von linientreuen Militärs dominierten Streitkräften wird Maduro die Errichtung einer autoritären Herrschaft vorgeworfen, um angesichts von Hunger, Versorgungsengpässen, Misswirtschaft und einer dramatischen Geldentwertung das sozialistische Experiment zu retten, das Hugo Chavez begonnen hatte. Das Land mit den größten Ölreserven der Welt ist fast pleite und kann kaum noch den Import von Lebensmitteln und Medizin bezahlen.
Das von der Opposition dominierte Parlament wurde im August entmachtet, Proteste mit Repression erstickt. Die Inflation lag 2017 bei über 1.000 Prozent. Für einen Euro gibt es auf dem Schwarzmarkt nun rund 160.000 Bolivar. Ein Grund für fehlende Devisen zum Import von Lebensmitteln ist auch die milliardenschwere Subvention von Benzin, das weit billiger ist als Wasser. Für einen auf dem Schwarzmarkt getauschten Euro können mehrere tausend Liter getankt werden.
Plünderungen nach Geldentwertung
Erst am Freitag kam es im Zuge der dramatischen Geldentwertung in der venezolanischen Stadt Caicara zu schweren Plünderungen. Mindestens 20 Geschäfte wurden ausgeraubt, insgesamt wurden 48 Personen festgenommen, wie das Portal El Nacional berichtete. Venezuelas Hauptstadt Caracas gilt als eine der gefährlichsten Städte der Welt, Hunderttausende Menschen sind geflohen. Maduro will sich 2018 wiederwählen lassen, einige Oppositionsparteien sollen von der Wahl ausgeschlossen werden.
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