Fidschi hat Vorsitz
Am Montag beginnt die nächste Weltklimakonferenz im deutschen Bonn. Mehr als 23.000 Menschen aus 197 Ländern treffen zusammen, um den Kampf gegen den Klimawandel und seine Folgen voranzutreiben. Zwei Jahre, nachdem das Pariser Klimaabkommen bejubelt wurde, ist die Klimadiplomatie wieder in den Mühen der Ebene angekommen. Den Vorsitz hat dieses Mal der kleine Inselstaat Fidschi.
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Normalerweise treffen sich die Klimadiplomaten in dem Land, das auch den Vorsitz hat. Einem Rotationsprinzip zufolge war diesmal Fidschi an der Reihe - und damit erstmals eine Inselgruppe im Pazifik, die vom Klimawandel bedroht ist, was als wichtiges Signal gilt. Allerdings wäre es schwierig für Fidschi geworden, die Konferenz auch auszurichten, daher springt Bonn als „technischer Gastgeber“ ein.
Viele Pläne für Bonn
Die Politiker müssen sich dieses Mal auf ein Regelwerk einigen, das die nationalen Klimaziele vergleichbar und überprüfbar macht. Ein Erfolg wäre aus Sicht von Klimaschützern, wenn nach der Konferenz ein Entwurf vorliegt - auch wenn es von umstrittenen Passagen noch mehrere Versionen geben dürfte.
Ein Problem wäre laut dem Experte Jan Kowalzig von Oxfam dagegen, wenn es gar nichts Schriftliches gibt, da der Zeitdruck dann zunähme. Denn 2018 beginnt der erste „Überprüfungsdialog“, um zu sehen, ob die Staaten auf dem richtigen Weg sind. Umstritten ist zum Beispiel, welche Unterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländern gemacht werden.

Reuters/Benoit Tessier
Anlässlich der Weltklimakonferenz in Paris 2015 gab es zahlreiche Proteste von Klimaschutzaktivisten
Langer Weg zum Klimaschutz
Ein bereits beschlossenes Ziel des Pariser Abkommens von 2015 ist, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad, möglichst auf 1,5 Grad einzudämmen - doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Bisher ratifizierten 169 Parteien das Abkommen. Als wichtig gilt aber auch die Anpassung an den Klimawandel und der Umgang mit Schäden, die etwa steigende Meeresspiegel und Extremwetter anrichten. Herber Rückschlag war, dass US-Präsident Donald Trump die Unterstützung der USA zurückgezogen hatte.
Politiker, Aktivisten und Prominente erwartet
Neben Klimapolitikern, Wissenschaftlern und Aktivisten werden in Bonn auch Staats- und Regierungschefs erwartet - und auch einige Promis. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich angekündigt, Kanzlerin Angela Merkel ebenfalls. Schauspieler Leonardo DiCaprio, der sich schon lange für Klimaschutz starkmacht, soll ebenso vorbeischauen wie der US-Politiker und Friedensnobelpreisträger Al Gore.
Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, wird auch erwartet. Klimaschützer sehen ihn als wichtigen Gegenspieler Trumps im Kampf gegen die Erderwärmung. Auch Browns Vorgänger, Arnold Schwarzenegger, wird dabei sein.
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