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Energiespareffekte kaum nachweisbar

Die EU-Kommission prüft Forderungen nach einer Abschaffung der Sommerzeit. Die Frage werde derzeit unter Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen untersucht, bestätigte ein Sprecherin am Freitag. Sobald es ein Ergebnis gebe, werde man die Öffentlichkeit darüber informieren.

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Grundlage ist die EU-Sommerzeitrichtlinie, die einen koordinierten Ansatz der Staaten sicherstellen soll. Kritiker führen ins Feld, die halbjährliche Zeitumstellung bringe Gesundheitsrisiken. Außerdem erfülle sie ihren ursprünglichen Zweck nicht.

Normalzeit kürzer als Sommerzeit

Denn eigentlich sollte das Vorstellen der Uhr im Frühjahr zum Energiesparen in der hellen Jahreszeit beitragen. Die Überlegung: Wenn sich der Tag um eine Stunde nach vorn „verschiebt“, werden weniger Beleuchtung und damit weniger Strom verbraucht. Nach Ansicht von Kritikern sind dadurch entstehende Energiespareffekte aber kaum nachweisbar.

Ab Sonntag jedenfalls wird es nun in der Früh wieder früher hell, denn die Zeiger wurden um eine Stunde - von 3.00 auf 2.00 Uhr - zurückgestellt. Es gibt also wieder eine Stunde „extra“. In den nächsten fünf Monaten herrscht damit also wieder „Normalzeit“. Am letzten Sonntag im März 2018 wird dann wieder auf Sommerzeit umgestellt. Diese zählt damit sieben Monate – von April bis Ende Oktober. Die Normalzeit dauert von November bis Ende März also nur fünf Monate.

1980 in Österreich eingeführt

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise. Frankreich machte damals den Anfang. Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein.

Allerdings gab es in Österreich bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter - auf Dauer erfolgloser - Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen. Heute hat sich eine überwältigende Mehrheit trotz aller Kritik mit der Einführung abgefunden: Nicht einmal ein Fünftel der Österreicher hat etwas gegen die Sommerzeit.

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