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„Elvis und das Mädchen aus Wien“

Die Geschichte von Trude Forsher, der Privatsekretärin von Elvis Presley, wird im Sommer zum TV-Stoff: Journalist und Dokumentarfilmer Kurt Langbein hat eine Dokumentation gedreht, die in ORF2 gezeigt wird und die Besucher der Ausstellung im Jüdischen Museum Wien bereits jetzt sehen können. ORF.at gibt einen ersten Vorgeschmack auf „Elvis und das Mädchen aus Wien“.

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Für den Film hat Langbein den Sohn von Trude Forsher, James Forsher, begleitet, der die wichtigen Schauplätze des Lebens seiner Mutter besuchte und so die abenteuerliche Geschichte der Wienerin greifbar macht. Gedreht wurde in den USA und in Wien. In den 20th-Century-Fox-Studios, wo Elvis viele seiner Filme drehte, ebenso wie in der Villa in Pötzleinsdorf, im 18. Wiener Gemeindebezirk, wo Forsher in gut situierten Verhältnissen in einer jüdischen Familien groß wurde.

TV-Hinweis

„Elvis und das Mädchen aus Wien“ ist am 14. August 2017 um 22.30 Uhr in ORF2 zu sehen.

Auch ein Flüchtlingsschicksal

Für Langbein, der vor drei Jahren mit der Geschichte Forshers erstmals in Berührung kam, stellt das Leben von Forsher weit mehr dar als ein Rock-’n’-Roll-Märchen: „Die Geschichte von Trude Forsher ist auch ein Flüchtlingsschicksal, wie wir sie heute auch kennen“, erklärt Langbein im Gespräch mit ORF.at, „ viele Österreicher haben so wie Forsher zunächst in London Unterschlupf gefunden. Sie wurden von den Briten aufgenommen, obwohl diese von den Leuten mit derselben Sprache bombardiert worden sind.“

„Elvis und das Mädchen aus Wien“

Ausschnitt aus Kurt Langbeins Doku „Elvis und das Mädchen aus Wien“ über Trude Forsher, die Sekretärin des King.

Aber auch die Pseudomoral der USA der 1950er Jahre, die dazu führte, dass Forsher aufgrund ihrer Scheidung als Presleys Privatsekretärin gefeuert wurde, sei einer der spannenden Aspekte in Forshers Leben, die der Film ausleuchtet, so Langbein. Und natürlich sei der Film auch die Geschichte eines jüdischen Mädchens aus Wien, das in den USA einen Job bekommt, von dem Tausende nur träumen können.

Sohn wird zum Protagonisten

Ursprünglich wollte Forshers Sohn James selbst einen Film über seine Mutter drehen – er hat ebenso eine Produzentenlaufbahn eingeschlagen: „Ich habe über zehn Jahre lang an Konzepten gearbeitet und bin draufgekommen, dass ich zu nah am Thema dran bin. Ich konnte all die Geschichten meiner Mutter nicht richtig voneinander trennen“, erzählt Forsher, der anlässlich der Ausstellungseröffnung in Wien ist, im Gespräch mit ORF.at.

Anstatt selbst Regie zu führen, ist James Forsher nun zentraler Protagonist des Dokumentarfilms über seine Mutter. Mit einem 60 Jahre alten Fernseher im Gepäck geht es auf Reisen zu den alten Schauplätzen. Die Doku zeigt auch viele alte Interviewausschnitte, die als Vorarbeit zu Forshers Dokuprojekt über die Jahre entstanden sind. ORF2 zeigt „Elvis und das Mädchen aus Wien“ am 14. August um 22.30 Uhr.

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