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32 Tote vor einem Jahr

Ein Jahr nach den Anschlägen in Brüssel hat Belgien am Mittwoch der 32 Todesopfer vom 22. März 2016 gedacht. Damals detonierten drei Sprengsätze.

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Angehörige und Hinterbliebene, Premierminister Charles Michel sowie König Philippe und Königin Mathilde hielten zum Zeitpunkt der Anschläge um 7.58 Uhr in der Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem sowie um 9.11 Uhr in der U-Bahn-Station Maelbeek Schweigeminuten ab und erinnerten an die Toten und Verletzten. In der Nähe der EU-Kommission wurde ein Denkmal enthüllt.

Königspaar legte Kranz nieder

„Heute erinnern wir uns an die Opfer der Attentate. Wir bleiben vereint“, schrieb Regierungschef Michel auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter. Das Königspaar fuhr mit einem Zug in die Station Maelbeek ein. In der Eingangshalle legte das Paar vor einer Gedenktafel mit handgeschriebenen Botschaften und Gedanken einen Kranz „im Namen der ganzen Nation“ nieder.

Menschen mit Ballons

APA/AP/Geert Vanden Wijngaert

Luftballons zum Gedenken an die Opfer der Anschläge

Einige Angehörige von Opfern trugen Gedichte und Ansprachen vor. Auf den Brüsseler Straßen starteten Busse und Straßenbahnen um 9.11 Uhr ein Hupkonzert. Am Vormittag wurde eine Statue in der Nähe der EU-Kommission enthüllt.

„Unser Land ins Herz getroffen“

„Vor einem Jahr wurde unser Land ins Herz getroffen“, sagte König Philippe bei einer Ansprache. Den Angehörigen sprach das Staatsoberhaupt seine Bewunderung aus: „Auf den Hass und die Gewalt habt ihr mit Würde reagiert. Dem Zweifel und der Furcht habt ihr Mut und den wunderbaren Willen, wieder aufzubauen, entgegengesetzt.“

Mit Blick auf die Ermittlungspannen, die nach den Anschlägen bekanntgeworden waren, erklärte das Staatsoberhaupt: „Nachdem die Ruhe zurückgekehrt ist, hat unser Land sich selbst in Frage gestellt“, aber „die nötigen Lehren gezogen“.

Armee patrouilliert auf der Straße

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker sprach den Opfern und Hinterbliebenen sein Mitgefühl aus. Die Anschläge bezeichnete er in einer Erklärung als „feige“ und „abscheulich“. Sie „wollten das Herz Europas treffen“, erklärte er. „Angesichts dieser beispiellosen und unbegreiflichen Gewalt“ hätten sich die Menschen in Belgien entschlossen, „dem Terror die Stirn zu bieten“.

Am 22. März des Vorjahres hatten sich zwei Selbstmordattentäter in der Abflughalle des Brüsseler Flughafens Zaventem in die Luft gesprengt, etwa eine Stunde später folgte eine dritte Bombe in der Metrostation Maelbeek im EU-Viertel der belgischen Hauptstadt. Bei den Attentaten wurden 32 Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt.

Die Terrorgefahr in Belgien wird von den belgischen Behörden ein Jahr nach den Anschlägen nach wie vor als hoch eingeschätzt. Unmittelbar nach den Attentaten galt kurzfristig die höchste Terrorwarnstufe, kurz darauf wurde sie auf Stufe drei, die zweithöchste, herabgesetzt. Laut der gilt ein Anschlag als „möglich und wahrscheinlich“. Das Militär patrouilliert seither in den Straßen und bewacht wichtige Gebäude wie die EU-Institutionen sowie U-Bahn-Stationen und Bahnhöfe.

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