Sieg für Autolobby
US-Präsident Donald Trump hat eine Überprüfung von Umweltregeln angeordnet, die den Autoherstellern Kosten in Milliardenhöhe verursachen würden. Damit werde „eine neue Ära für die Schaffung amerikanischer Jobs“ eingeläutet, sagte Trump am Mittwoch bei einer Rede in Ypsilanti nahe der US-Autometropole Detroit.
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Der Präsident macht den Weg frei, eine noch kurz vor der Amtsübergabe von der vorigen Regierung beschlossene Verschärfung der Vorschriften zum Spritverbrauch und Abgasausstoß wieder zurückzudrehen. „Diese Standards sind teuer für die Autohersteller und die US-Bürger“, verkündete Scott Pruitt, der neue Chef der US-Umweltschutzagentur (EPA).
Pruitt war in seiner früheren Tätigkeit als Generalstaatsanwalt des Bundesstaates Oklahoma einer der vehementesten Gegner der Umweltbehörde. In der vergangenen Woche sorgte er für Aufsehen, als er infrage stellte, dass Industrie, Verkehr und andere menschliche Aktivitäten ein wesentlicher Faktor bei der globalen Klimaerwärmung sind.
Vereinbarung aus dem Jahr 2012
Die Entscheidung, die Regeln wieder auf den Prüfstand zu stellen, ist ein großer Sieg für die Autolobby. Die Branche hatte vehement gegen den Beschluss vom Jänner protestiert - obwohl die Auflagen auf eine Vereinbarung zwischen der Obama-Regierung und der Automobilindustrie aus dem Jahr 2012 zurückgingen. Die EPA hatte den Auftrag zu prüfen, ob ihre Umsetzung realistisch ist. Nur eine Woche vor dem Ausscheiden der Obama-Regierung legte die Behörde fest, dass die Normen erfüllbar sind.
Viel Geld im Spiel
Die Auflagen waren als Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel festgesetzt worden. Sie sehen vor, dass der Durchschnittsverbrauch von Autos und leichten Lkws bis zum Jahr 2025 auf 54,5 Meilen pro Gallone sinkt. Das entspricht knapp 4,5 Liter pro 100 Kilometer. Der vorgeschriebene Verbrauch würde damit im Vergleich zum Jahr 2010 um etwa die Hälfte reduziert.
Dabei geht es um viel Geld. Die EPA hatte beim Erlass der Standards kalkuliert, dass es die Hersteller rund 33 Milliarden Dollar (31 Mrd. Euro) kosten würde, die neuen Auflagen bis Ende 2025 zu erfüllen. Die gesellschaftlichen Vorteile etwa durch niedrigere Spritkosten für Autofahrer würden jedoch zu fast dreimal so hohen Einsparungen führen. Trump hat seit Amtsantritt bekräftigt, dass er Umweltauflagen lockern oder abschaffen will, da sie der Schaffung von Jobs im Wege stünden.
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