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Millionen Menschen betroffen

Nicht nur im Südsudan, auch in den Krisenländern Jemen und Somalia droht eine Hungersnot. Allein im Jemen seien mehr als zwei Millionen Kinder und gut eine Million Erwachsene schon akut unterernährt, sagte Stephen O’Brien, Nothilfekoordinator der Vereinten Nationen (UNO), in Genf.

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Mehr als zwei Drittel der rund 27 Millionen Einwohner seien auf Hilfe angewiesen. Die UNO brauchte 2,1 Milliarden Dollar (knapp zwei Mrd. Euro), um zwölf Millionen besonders gefährdeten Menschen zu helfen. „Zwei Jahre Krieg haben den Jemen verwüstet, und Millionen Kinder, Frauen und Männer brauchen dringend Hilfe“, sagte O’Brien. „Ohne internationale Hilfe droht 2017 eine Hungersnot.“

Der Jemen litt schon vor dem Konflikt unter Nahrungsmittel- und Wasserknappheit. Schiitische Rebellen, die Huthis, nutzten die desolate Lage 2015 für einen Aufstand gegen die sunnitische Regierung. Seitdem sind bei Kämpfen mehr als 7.000 Menschen umgekommen und mehr als zwei Millionen vertrieben worden. Eine saudisch geführte Militärkoalition unterstützt die Regierung und fliegt Angriffe auf Huthi-Stellungen.

Dürre bedroht Somalia

In Somalia droht Millionen Einwohner wegen einer schweren Dürre und der unsicheren Lage heuer eine Hungersnot. Wenn die humanitäre Hilfe in den kommenden Wochen nicht massiv verstärkt werde, könnte es in den Dürregebieten des Landes am Horn von Afrika bald dazu kommen, warnte die UNO. 2011 waren bei einer Hungersnot in Somalia rund 250.000 Menschen ums Leben gekommen. Neuen Schätzungen zufolge seien bis Juni 6,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Hälfte der Bevölkerung, hieß es weiter.

Mindestens 360.000 Kinder seien akut mangelernährt, rund 70.000 davon schwebten in Lebensgefahr und brauchten dringend medizinische Hilfe, hieß es in einem UNO-Bericht. „Eine verheerende Hungersnot“ werde immer wahrscheinlicher, warnte auch die Hilfsorganisation Save the Children. „Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, um eine Hungersnot wie 2011 zu verhindern“, so die Organisation.

In Somalia waren die letzten zwei Regenzeiten praktisch ausgefallen, was zu einer schlimmen Dürre geführt hat. Drei Viertel des Viehs seien verendet und die Getreideproduktion eingebrochen. Die Regenzeit von April bis Juni werde vermutlich nur „minimale Verbesserung“ bringen, hieß es in dem UNO-Bericht. Teile Somalias sind zudem wegen Angriffen der islamistischen Terrormiliz al-Schabab für Helfer kaum zugänglich.

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