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Südseeabenteuer zur Weihnachtszeit

Mutigen Mädchen gehört die Welt - zumindest im neuen Disney-Film „Vaiana - Das Paradies hat einen Haken“. Darin will sich die Titelfigur Vaiana nicht von einem Prinzen - oder Halbgott - retten lassen, sondern ist selbst die Heldin. Sie begibt sich auf eine gefährliche Segelfahrt durch den Südpazifik, um ihre Insel zu retten.

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Denn die Südseeinsel Motunui ist in Gefahr. Dahinter steckt ein Fluch, den der Halbgott Maui vor Urzeiten über Vaianas Volk gebracht hat. Um ihr Volk zu retten, muss Vaiana erst Maui dazu überreden, ihr zu helfen. Pech ist nur, dass der eitle Halbgott lieber in Erinnerungen an einstige Heldentaten schwelgt, als sich mit einem Mädchen in ein gefährliches Abenteuer zu stürzen.

Jahrelange Recherche in Ozeanien

Über den Halbgott Maui kursiert in Ozeanien eine Fülle an Mythen und Legenden, die als Inspirationsquelle für den Animationsfilm dienten. Die Macher von Disney-Klassikern wie „Arielle, die Meerjungfrau“ oder „Aladdin“ führten Regie. Fünf Jahre recherchierten die Regisseure Ron Clements und John Musker für „Vaiana“, mehrmals reisten sie dafür nach Ozeanien.

Szene aus dem Animationsfilm "Vaiana"

2015 Disney. All Rights Reserved.

Der mächtige Halbgott Maui begleitet Vaiana auf ihrer Reise

Vor 3.000 Jahren seien die polynesischen Seefahrer die weltweit besten gewesen, hätten Tausende Inseln entdeckt und sich dabei nur auf ihr Wissen über die Natur leiten lassen, so Musker in den Presseunterlagen zum Film. „Doch dann stoppten sie plötzlich für rund tausend Jahre und kein Experte hat bis heute herausgefunden, warum.“ Im 56. abendfüllenden Disney-Animationsfilm soll die Titelheldin Vaiana eine Antwort auf diese Frage finden.

Als „Moana“ an der Spitze der US-Kinocharts

In den US-Kinos startete der Animationsfilm - unter dem Titel „Moana“ statt „Vaiana“ - kurz vor Thanksgiving, in Österreich nun drei Tage vor Weihnachten. Die Macher dürften hoffen, mit dem vor allem für Kinder geeigneten Film über die Feiertage die Familien in die Kinos zu locken. Über das lange Thanksgiving-Wochenende spielte „Moana“ in den USA dem „Hollywood Reporter“ zufolge 81 Millionen Dollar (knapp 76 Mio. Euro) ein. Das war nach „Frozen“ mit knapp 94 Millionen Dollar (88 Mio. Euro) der zweitbeste Thanksgiving-Start überhaupt.

Szene aus dem Animationsfilm "Vaiana"

2015 Disney. All Rights Reserved.

Vaiana will ihre Insel vor dem Untergang retten

Nach drei Wochen an der Spitze der US-Kinocharts musste sich „Moana“ erst vergangenes Wochenende gegenüber dem Star-Wars-Ableger „Rogue One: A Star Wars Story“ geschlagen geben. In seiner vierten Woche landete der Animationsfilm mit rund 11,6 Millionen Dollar auf dem zweiten Platz.

Umstrittenes Halbgottkostüm

Kurz bevor das Disney-Abenteuer in den USA anlief, sorgte ein Kinderkostüm, das als Merchandise-Artikel für „Moana“ gedacht war, für Aufregung. Das Filmstudio Disney zog das Produkt nach Rassismusvorwürfen vom Verkauf zurück. Das Ganzkörperkostüm war dem Halbgott Maui nachempfunden. Laut einem Bericht der BBC wurde das umstrittene Kostüm in Disneys Onlineshop in den USA vertrieben. Der Stoff des Anzugs simulierte braune Haut und war mit den traditionellen Tätowierungen des Halbgottes geschmückt. Weitere Merkmale waren eine Kette aus Knochenteilen und ein Lendenschurz aus Blättern.

In den Sozialen Netzwerken setzte es heftige Kritik. „Liebes #Disney, unsere braune Haut ist kein Kostüm“, twitterte eine Nutzerin, die nach eigenen Angaben von einer Insel im Südpazifik stammt. Disney entschuldigte sich offiziell. „Das Team hinter ‚Moana‘ hat großen Respekt vor der Kultur der Pazifischen Inseln, die den Film inspiriert haben, und wir bedauern, dass das Maui-Kostüm von manchen als Beleidigung aufgefasst wurde“, teilte der Konzern in einem Statement mit.

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