Das Filmbild als Werbebotschaft
Die Werbefotos sollten intensiver wirken als der fertige Film selbst und die Lust des Publikums auf die kommende Attraktion schüren. Im deutschsprachigen Raum wurden in den 1920er und 1930er Jahren auch A4-formatige Folien mit Filmbildern großer Produktionen hergestellt, die man mühevoll von Hand kolorierte und in den Premierenkinos der Großstädte in hinterleuchteten Vitrinen ausstellte.
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Privatsammlung/Georges Pierre
Ungestüm wie die Nouvelle Vague: Anna Karina vor der Linse des Fotografen Georges Pierre, aufgenommen am Rande von Jean Luc Godards „Elf Uhr nachts“, 1965

Archivio Storico del Cinema/Paul Ronald
Das Standbild ist farbig, der Film Schwarz-Weiß: Filmstill aus Federico Fellinis „Achteinhalb“, 1963 - aufgenommen von Paul Ronald

Österreichisches Filmmuseum/Deutsche Kinemathek/Horst von Harbou
Alles nur gespielt: Georg John, der blinde Straßenhändler aus „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931), schaut klaren Blicks in Horst von Harbous Fotokamera

The John Kobal Collection; Deutsche Kinemathek
Der Liebe sollte man in diesem Fall nicht vertrauen: Robert Mitchum am Set von „Night of the Hunter“, Charles Laughton, 1955 (links) und eine assoziative Collage zu Walther Ruttmanns „Berlin - Die Sinfonie der Großstadt“, 1927

Privatsammlung/Pierluigi Praturlon
Pierluigi Praturlon fotografierte Anita Ekberg am Set von Fellinis „Das süße Leben“ („La Dolce Vita“, 1960): Das Gesicht des Stars ist das leuchtende Zentrum des Bildes

Österreichisches Filmmuseum
Expressionistische Landschaft: Anonymes Setfoto von Werner Krauss’ atmosphärisch dichtem Schauerfilm „Der Student von Prag“, 1926

Österreichisches Filmmuseum
Expressiver Blickwechsel: Werner Krauss, Conrad Veidt und Lil Dagover in „Das Cabinet des Dr. Caligari“, Robert Wienes Stummfilmklassiker aus dem Jahr 1920

Shaw Family Archives/Sam Shaw
Der Werbekniff funktionierte: Um Billy Wilders Komödie „Das verflixte 7. Jahr“ zu bewerben, posierte Marilyn Monroe für Zeitungsfotografen über einem Lüftungsgitter. Dieses „Schlüsselbild“ ist inzwischen berühmter als der Film selbst

BFI National Archive
Ein Bild, das so im Film selbst nicht existiert: In James Stewarts Kameralinse spiegelt sich das, was er im titelgebenden „Fenster zum Hof“ (Alfred Hitchcock, 1954) sieht

Österreichisches Filmmuseum/Deutsche Kinemathek/Horst von Harbou
Horst von Harbou, Bruder der Drehbuchautorin Thea von Harbou, arbeitete als Still-Fotograf der UFA, unter anderem auf dem Set von Fritz Langs „Metropolis“ (1927)

Österreichisches Filmmuseum/Deutsche Kinemathek/Horst von Harbou
Wer kennt es nicht? Brigitte Helms Gesicht unter dem futuristischen Goldhelm. Eine Standfotografie von Horst von Harbou aus „Metropolis“, 1927

Österreichisches Filmmuseum
Und noch ein Standbild aus „Metropolis“, wie es in der Ausstellung „Farbiges Leuchten“ zu sehen ist: Als handkolorierte Zelluloidfolie, deren rückwärtige Beleuchtung das Motiv erstaunlich plastisch wirken lässt

Österreichisches Filmmuseum
Handkolorierte Zelluloidfolie mit einem Motiv aus Robert Lands Heimatfilm „Alpentragödie“ (1927): Es dominieren die Farben Braun und Grün

Österreichisches Filmmuseum
Purer Affekt in Farbe: Filmstill aus „Die Frauengasse von Algier - Musa Samarra“, 1927, Regie von Wolfgang Hoffmann-Harnisch

Österreichisches Filmmuseum
Filmstill aus „Die Drei von der Tankstelle“, 1930: Luftige rosa Akzente betonen den Kontrast des „weiblichen“ Boudoirs im Gegensatz zur „männlichen“ Tankstelle

Österreichisches Filmmuseum
Filmstill aus „Durchlaucht Radieschen“, einer deutschen Liebeskomödie aus dem Jahr 1927 (Regie: Richard Eichberg). Die rote Farbe betont den gewagten Schauwert des Badeanzugs.