Weiter fast 800 Mio. unterernährt
Die Welthungerhilfe hat deutliche Erfolge im Kampf gegen den Hunger gewürdigt, zugleich aber eine weiter „unerträglich hohe“ Zahl von Hungernden weltweit beklagt. Der Welthungerindex sei seit dem Jahr 2000 um 29 Prozent gefallen, erklärte die Organisation vergangene Woche.
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Dennoch seien weltweit immer noch 795 Millionen Menschen unterernährt, in 50 Ländern sei die Hungersituation „ernst“ oder „sehr ernst“. Laut Welthungerhilfe fiel der Index seit dem Jahr 2000 von 30 auf 21,3 Punkte. Der Index stuft die Länder gemäß einer 100-Punkte-Skala ein, auf der null der beste und 100 der schlechteste Wert ist.
22 Länder verbesserten Lage stark
22 Länder konnten laut den Angaben ihren Wert in dem Zeitraum um mindestens 50 Prozent senken - am erfolgreichsten waren dabei Myanmar, Ruanda und Kambodscha. In keiner Region stagniere die Bekämpfung des Hungers, heißt es in dem Bericht weiter.
Welthungerhilfe-Präsidentin Bärbel Dieckmann sprach von „wichtigen Erfolgen in der Hungerbekämpfung“. Gleichwohl sei die absolute Zahl von hungernden Menschen in der Welt mit 795 Millionen weiterhin „unerträglich hoch“, erklärte die Organisation. Jedes vierte Kind sei wegen Hungers in seinem Wachstum beeinträchtigt.
In 50 Ländern „ernst“ oder „sehr ernst“
Derzeit wird die Situation von den Experten in keinem Land als „gravierend“ eingestuft, allerdings gilt sie in 50 Staaten als „ernst“ oder „sehr ernst“. An unterster Stelle der Skala rangieren die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, Sambia und Haiti.
Für 13 Länder traf die Welthungerhilfe wegen fehlender Daten keine Aussage - darunter vor allem für die Konfliktländer Syrien, Libyen und Sudan. Es gebe dort „Anlass zu ernster Besorgnis“, da bewaffnete Konflikte oft die Hauptursache für Hunger seien, hieß es weiter.
Die Welthungerhilfe mahnte zu Anstrengungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um das bis zum Jahr 2030 anvisierte Ziel „Null Hunger“ zu erreichen. In den Entwicklungsplänen der betroffenen Länder müsse die Ernährungssicherung absolute Priorität haben, sagte Dieckmann.
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