Verdacht auf Diebstahl geheimer Daten
Die US-Bundespolizei FBI hat einen früheren US-Geheimdienstmitarbeiter wegen des Diebstahls streng geheimer Verschlüsselungscodes festgenommen. Wie das Justizministerium in Washington letzte Woche mitteilte, reichte es Klage gegen den 51-jährigen Harold Thomas M. aus dem Bundesstaat Maryland ein.
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Laut einem Bericht der „New York Times“ erfolgte die Festnahme im Zuge von Ermittlungen zum Diebstahl von Quellcodes, die der US-Geheimdienst NSA für das Eindringen in feindliche Computersysteme benutzt habe - etwa in Russland, China, Nordkorea und im Iran. Solche Hackerangriffe ermöglichen es der NSA, Computersysteme zu überwachen oder aktiv anzugreifen.
Private Firma unterstützt NSA bei Cyberoperationen
M. hatte dem Zeitungsbericht zufolge als Mitarbeiter des Unternehmens Booz Allen Hamilton für die NSA gearbeitet, wurde allerdings mittlerweile entlassen. Booz Allen Hamilton hilft der NSA laut „New York Times“ als privater Dienstleister bei vielen ihrer sensibelsten Cyberoperationen. Für die Firma hatte auch Edward Snowden vor seinen Enthüllungen über die weltweiten Überwachungsprogramme der NSA gearbeitet.
Laut Klage des Justizministeriums waren in M.s Haus und Auto Kopien und Dateien streng geheimer Dokumente auf verschiedenen Speichermedien gefunden worden. Ihm drohen laut Justizministerium ein Jahr bis zehn Jahre Gefängnis.
Motiv wird noch untersucht
Booz Allen Hamilton erklärte, den US-Behörden sei in der Angelegenheit eine „vollständige Zusammenarbeit“ zugesichert worden. „Und wir haben den Mitarbeiter gefeuert“, hieß es weiter. Die NSA gab auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP zunächst keine Stellungnahme zu dem Fall ab. Die „New York Times“ berichtete, die Ermittler seien noch dabei, M.s Motiv zu prüfen. Es sehe aber nicht nach einem Spionagefall aus, hieß es in dem Bericht.
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