Einigung mit Ölkonzernen
Der Irak hat die Weichen für eine erhebliche Erhöhung seiner Ölproduktion gestellt. Die Konzerne BP, Shell und Lukoil sagten nach Angaben von Regierungsvertretern zu, nach monatelangem Stillstand wieder in die Entwicklung von großen Ölfeldern in dem Golfstaat zu investieren.
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Damit dürfte der zweitgrößte Produzent in der OPEC nach Saudi-Arabien 2017 zwischen 250.000 und 350.000 Barrel pro Tag zusätzlich fördern. Derzeit sind es etwa 4,6 Millionen Fässer täglich.
Umkämpfte Ölfelder
Die Entwicklung vieler großer Ölfelder lag im Irak in der ersten Jahreshälfte de facto auf Eis. Die Regierung hatte wegen des Ölpreiseinbruchs und der hohen Kosten für die Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nicht genug Geld, um den Konzernen die Investitionskosten zu vergüten.
Zudem liegen etliche Ölfelder in umkämpften Gebieten: Die Gegend um Kirkuk, das Zentrum der irakischen Ölindustrie, steht seit Juni 2014 unter Kontrolle des IS. Mitte Juli begannen irakische Sicherheitskräfte, den Bezirk zu belagern und gegen den IS vorzugehen.
Die Erlöse aus dem Ölexport stehen für nahezu die gesamten Staatseinnahmen. Nachdem 2014 noch 115 Dollar pro Fass (159 Liter) Öl bezahlt werden mussten, war der Preis Anfang 2016 bis auf 27 Dollar eingebrochen. Derzeit steht er bei etwas über 40 Dollar (36 Euro).
Geringere Investitionssumme
Aus Unterlagen, die Reuters einsehen konnte, geht hervor, dass sich Staat und Unternehmen im Juli und August nun auf geringere Investitionssummen einigten als ursprünglich 2015 vorgeschlagen. So stimmte BP zu, 1,8 Mrd. Dollar in das Ölfeld Rumaila nahe der Grenze zu Kuwait zu stecken.
Voriges Jahr war noch von 3,5 Mrd. Dollar die Rede gewesen. Mit Exxon, CNPC und Petronas stehen Einigungen über Investitionen in Felder, die diese Firmen im Südirak entwickeln, noch aus. BP, Shell und Lukoil lehnten eine Stellungnahme zunächst ab.
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