Dramatische Augenzeugenberichte
Bei dem Terrorangriff am Dienstagabend auf den Istanbuler Atatürk-Flughafen haben sich Augenzeugenberichten zufolge dramatische Szenen abgespielt. Dokumentiert wurden diese auch von den Überwachungskameras.
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Die im türkischen Fernsehen ausgestrahlten Aufnahmen zeigten einen der Attentäter, der im Terminalgebäude zu Boden ging - offenbar getroffen vom Schuss eines Polizisten. Auf dem Boden liegend zündete der Attentäter einen Sprengsatz.
Die Bilder einer anderen Kamera zeigten einen Feuerball am Eingang zu dem Terminal. Die Detonation ließ Flughafenbesucher in Panik davonlaufen, an dem Gebäude entstand beträchtlicher Sachschaden. Die Polizei habe versucht, zwei der Angreifer durch Schüsse zu stoppen, bevor sie eine Kontrollstelle in der Ankunftshalle erreichten, teilten die Behörden mit. Doch die Attentäter hätten ihre Sprengsätze gezündet. Sicherheitsbeamte versuchten währenddessen das Gebäude zu räumen, wie etwa ein auf Instagram veröffentlichtes Amateurvideo zeigt.
„Waffe aus Jacke gezogen“
Die Augenzeugin Oftah Mohammed Abdullah berichtete gegenüber AFP, der Attentäter habe plötzlich eine Waffe aus der Jacke gezogen: „Dann hat er angefangen, auf Leute zu schießen.“ Dabei sei er mit Ruhe vorgegangen.
Auch der aus Südafrika stammende Paul Roos schilderte den Angriff eines der Attentäter als „wahllose Schießerei“. „Er hat einfach auf jeden geschossen, der ihm in die Quere kam. Er war ganz in Schwarz gekleidet und nicht maskiert.“ Roos sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er sei nur 50 Meter entfernt von dem Angreifer gewesen.
„Es gab zwei Explosionen - kurz hintereinander. Dann hat er aufgehört zu schießen. Er drehte sich um und kam auf uns zu. Er sah sich um, ob ihn jemand aufhalten würde, und dann lief er zum Aufzug. Wir hörten weitere Schüsse, dann noch eine Explosion. Und dann war es vorbei.“
„Alles ist voller Blut“
„Es gab eine gewaltige Explosion“, berichtete Ali Tekin, der in der Ankunftshalle auf einen Fluggast wartete. „Es war sehr laut. Die Decke stürzte herab. In dem Flughafen sieht es furchtbar aus.“ Eine Frau, die gerade aus Deutschland angekommen war, erzählte, sie habe sich auf den Boden geworfen, als sie die Explosion gehört habe. „Alle sind weggerannt. Überall lagen Körperteile. Alles war voller Blut.“
Eine dpa-Reporterin im Flughafen sagte, besonders schwere Schäden gebe es dort, wo Reisende nach der Landung in der Türkei aus dem Sicherheitsbereich kommen und von Wartenden in Empfang genommen werden.
Vorarlberger floh vor Schüssen
Augenzeuge des Anschlags wurde auch ein Vorarlberger. Dieser konnte sich eigenen Angaben zufolge noch rechtzeitig in Sicherheit bringen - mehr dazu in oesterreich.ORF.at.
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