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Demonstration bei Besuch

Ein Besuch im von Einwanderern geprägten New Yorker Stadtteil Bronx kurz vor der Vorwahl am 19. April in dem Bundesstaat hat dem republikanischen US-Präsidentschaftsbewerber Ted Cruz nicht nur Freunde gebracht.

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„Ted Cruz hat keinen Grund, in der Bronx zu sein. Das hier ist eine Gemeinde von Einwanderern“, rief ein lateinamerikanisch aussehender Demonstrant bei Cruz’ Besuch in einem Latino-Restaurant am Mittwoch. „Wir leben in einem der ärmsten Kongressbezirke des Landes. Und diesen Rechts-außen-Fanatiker zu empfangen ist eine Beleidigung an die ganze Gemeinde“, sagte der Demonstrant.

Harte Haltung bei Einwanderern

„Warum sind Sie hier in der Bronx, wenn Sie so ein Einwanderungsgegner sind?“, fragte der Demonstrant den Republikaner TV-Aufnahmen zufolge. Als der Mann von der Polizei nach draußen begleitet wurde, rief er noch hinterher: „Ted Cruz ist in der Bronx nicht willkommen.“ Der erzkonservative Cruz - der besonders evangelikale Christen und die Gegner des Partei-Establishments auf seiner Seite hat - ließ sich von dem Zwischenfall nicht beeindrucken.

Der Senator aus Texas will bei einem Einzug ins Weiße Haus ähnlich wie sein Konkurrent Donald Trump eine Mauer bauen, um Einwanderer fernzuhalten, die Bewachung der Grenzen verstärken und rund zwölf Millionen illegal in den USA lebende Menschen abschieben. Diese härtere Haltung gegenüber Migranten hatte er sich nach seiner knappen Niederlage bei den Vorwahlen in South Carolina im Februar angeeignet - zuvor war er Fragen zu illegalen Einwanderern noch ausgewichen.

Sieg in Wisconsin

Cruz wächst immer weiter in die Rolle des Trump-Verhinderers. Letzte Woche konnte der Senator im Bundesstaat Wisconsin mit 13 Punkten Vorsprung vor Trump einen Sieg einfahren. Dieser sei „ein Wendepunkt“, rief Cruz vor seiner jubelnden Anhängerschaft in Milwaukee aus. Allerdings liegt der Senator auch nach diesem Etappensieg in der Gesamtwertung weit hinter Trump zurück.

Dass er im weiteren Verlauf der Vorwahlen den Immobilienmilliardär überholt, ist so gut wie ausgeschlossen. Doch mit weiteren Siegen in den Vorwahlen könnte Cruz zumindest dafür sorgen, dass auch Trump nicht auf die 1.237 Delegierten kommt. Dann würde es beim Parteitag zu einer Kampfabstimmung kommen.

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