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Wenige Details über Leben bekannt

Hieronymus (Jheronimus) Bosch ist um 1450 als Hieronymus van Aken in der Vughterstraat im niederländischen s’Hertogenbosch geboren worden. Von seinem Leben, das er bis zu seinem Tod im Sommer 1516 in seinem Geburtsort verbrachte, sind nur wenige Eckdaten bekannt.

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Wie der Urgroßvater, Großvater, Vater, Onkel und seine Brüder erhielt auch Hieronymus Bosch eine Ausbildung zum Maler. Er besuchte die Lateinschule, was zur damaligen Zeit ein seltenes Privileg war. Um 1480 heiratete er Aleid, eine wohlhabende Tochter der Familie Van de Meervenne. Ihre beträchtliche Mitgift soll Anteil daran gehabt haben, dass sich Bosch verhältnismäßig unabhängig seiner Kunst widmen konnte.

Bild aus ’s-Hertogenbosch

ORF.at/Sophia Felbermair

An dieser Stelle des Marktplatzes befand sich das Wohnhaus Boschs

Kundschaft aus den höchsten Kreisen

Im Laufe der Jahre stieg seine Bekanntheit sowohl in der Stadt als auch darüber hinaus. 1488 trat er in die religiöse Bruderschaft Unserer Lieben Frau ein, was ihm Zugang zu einem elitären Zirkel und zu den höchsten Kreisen des niederländischen Adels und der Kirche verschaffte. Ungefähr zur selben Zeit begann er damit, seine Gemälde mit dem Künstlernamen Hieronymus Bosch - in Anlehnung an seinen Heimatort - zu signieren.

Bild aus ’s-Hertogenbosch

ORF.at/Sophia Felbermair

Boschs Wappen in der Chronik der Bruderschaft

Die meisten seiner Gemälde arbeiten mit biblischen Themen und stecken voller Fantasiewesen und Doppelbedeutungen. Das führte zu seinem Spitznamen „Schöpfer der Teufel“. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Weltgericht“, „Der Heuwagen“ und „Der Garten der Lüste“. In bizarren, traumhaften Abbildungen thematisierte er immer wieder den Sittenverfall und die Abgründe des Lebens.

Jahrhundertelange Spekulationen

Weil er selbst keine Aufzeichnungen zu seinem Werk hinterließ, wird bis heute viel über seine geistigen Hintergründe und seine Bilder spekuliert. Auch woran Bosch 1516 starb, ist nicht überliefert. Einzig über seine Beisetzung am 9. August und die Totenmesse in der St.-Johannes-Kathedrale finden sich Aufzeichnungen in den Registern der Stadt.

Dass die Faszination für Boschs Werk bis heute ungebrochen ist, wird auch in der Häufigkeit der Referenzen in der Popkultur deutlich. Von Deep Purple („Deep Purple“, 1969) über Michael Jackson („Dangerous“, 1991) bis zu den Toten Hosen („Kein Alkohol (ist auch keine Lösung)“, 2002) bediente man sich seiner Bilder zur Coverillustration. Auch der britische Modeschöpfer Alexander McQueen hüllte die Models seiner letzten Kollektion in mit Bosch-Motiven bedruckte Seide. Und im Film- und Serienbusiness sind die Bosch-Bezüge ohnehin an der Tagesordnung, sobald es um Dämonen und die Hölle geht.

Sophia Felbermair, ORF.at, aus s’Hertogenbosch

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