Schwedisch-dänische Grenze wird gesichert
Ein Zaun zwischen Bahngleisen vor der schwedisch-dänischen Grenze soll verhindern, dass Flüchtlinge künftig ohne Passkontrollen mit dem Zug nach Schweden gelangen. Die Errichtergesellschaft Sund og Bält berichtete am 23. Dezember, mit dem Aufbau des Zauns an der dänischen Haltestelle Kastrup sei bereits begonnen worden. Der Bahnhof am Kopenhagener Flughafen ist die letzte Station vor Schweden.
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Hintergrund ist, dass Reisende in Zügen, Bussen und auf Fähren aus Deutschland und Dänemark vom 4. Jänner an wegen der hohen Flüchtlingszahlen in Schweden überprüft werden sollen. Ab diesem Datum fahren Züge nach Schweden nur noch von Kastrup ab. Wer aus anderen Orten in Dänemark kommt, muss hier umsteigen. Der Zaun soll Flüchtlinge daran hindern, unerkannt an Bord der Züge Richtung Schweden zu gelangen und so die Kontrolle vor der Einreise zu umgehen.
Mitarbeiter dürfen kontrollieren
„Der Zaun soll verhindern, dass Passagiere die Gleise überqueren, und so das Risiko für Unglücke verringern“, hieß es in der Mitteilung der Gesellschaft, die den Bahnhof besitzt. Zu der Kontrolle kann die schwedische Regierung die Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen seit Kurzem verpflichten. Die Bahngesellschaften hatten sich gegen den Beschluss des Parlaments gewehrt und mehrere Verbindungen über den Öresund eingestellt oder stark eingeschränkt. Schweden rechnet für 2015 mit bis zu 190.000 Asylbewerbern.
Prinzipiell soll Schweden nach Meinung der Mehrheit der Bevölkerung weniger Flüchtlinge aufnehmen. 55 Prozent wünschen sich, dass das Land die Aufnahme von Asylbewerbern einschränkt, wie eine repräsentative Umfrage des Instituts Ipsos im Auftrag der schwedischen Tageszeitung „Dagens Nyheter“ ergab. Fast jeder fünfte Schwede sprach sich hingegen dafür aus, noch mehr Menschen im Land willkommen zu heißen.
35 Millionen Euro Hilfe für Schweden
Jeder Fünfte wollte weder mehr noch weniger Flüchtlinge aufnehmen. „Es ist eigentlich etwas überraschend, dass nach diesem Jahr mit vielleicht 170.000 Asylbewerbern noch jeder fünfte Wähler sagt, dass wir mehr aufnehmen können“, sagte Ipsos-Analytiker Nicklas Källebring der Zeitung. Die EU-Kommission hat derweil weitere 48 Millionen Euro Hilfe für Schweden zur Bewältigung des Flüchtlingsstroms 35 Millionen Euro aus dem Dringlichkeitsfonds beschlossen.
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