Warnung an die Niederlande
Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat dem Westen für das Andauern des Bürgerkriegs in seinem Land die Schuld gegeben. Der Konflikt könnte in weniger als einem Jahr beendet sein, „wenn die verantwortlichen Länder Schritte gegen die Flut“ ausländischer Kämpfer unternehmen würden, sagte Assad am Donnerstag dem niederländischen Fernsehsender NPO2.
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Der Krieg werde sich weiter hinschleppen, weil die Staaten wollten, dass eine politische Lösung mit einer Änderung des Staates Syrien ende. Deswegen würden die Länder ausländische Kämpfer weiterhin täglich unterstützen.
„War dabei, Koffer zu packen“
Auf die Frage, ob er beruhigt sei, dass die westlichen Länder nicht länger kategorisch auf seinem Rücktritt beharren, erwiderte Assad in dem Interview sarkastisch: „Ich war dabei, meine Koffer zu packen. Ich musste gehen, doch nun darf ich bleiben.“ Die westlichen Staaten hatten bisher den sofortigen Abgang Assads gefordert, doch deuteten verschiedene Politiker zuletzt an, dass zumindest vorübergehend sein Verbleib an der Spitze des Staates vorstellbar wäre.
Assad gibt sich verhandlungsbereit
Assad unterstrich außerdem seine Verhandlungsbereitschaft zur Lösung des Konflikts, auch wenn dabei sein Rücktritt gefordert werde. Über seine politische Zukunft müsse jedoch bei Wahlen entschieden werden, sagte Assad in einem anderen Interview des niederländischen TV-Senders NTR am Donnerstagabend. "Wenn Sie das syrische Volk davon überzeugen können, dass es eine bessere Alternative gibt, dann wird der Präsident gehen", sagte Assad dem Sender in Damaskus.
Assad warnte zugleich die Niederlande vor einer Beteiligung an Luftangriffen auf Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien. „Das wäre illegal und gegen internationales Recht, wir sind ein souveräner Staat.“ Die niederländische Regierung will im Jänner über eine Teilnahme an den Luftangriffen in Syrien entscheiden.
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