390 Mio. Euro beigesteuert
Die mit massiven Jobkürzungen beschäftigte Bank-Austria-Mutter UniCredit beteiligt sich mit 390 Mio. Euro an der Rettung von vier krisengeplagten Sparkassen in Italien. Die Kosten für die Rettungsaktion sollen in die UniCredit-Bilanzen des vierten Quartals 2015 eingestellt werden.
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Zugleich stellt UniCredit einem neu eingerichteten Fonds eine Kreditlinie von 1,3 Mrd. Euro für die krisengeschüttelten Banken zur Verfügung. Der Fonds ist mit insgesamt 3,6 Mrd. Euro dotiert. Daran beteiligen sich weitere italienische Geldhäuser, darunter auch die UniCredit-Konkurrenten Intesa Sanpaolo und UBI Banca.
Vier Banken betroffen
Die Regierung von Ministerpräsident Matteo Renzi hat den Rettungsplan am Sonntag mit einem Sonderdekret auf den Weg gebracht. Die EU-Kommission hat noch am selben Tag zugestimmt. Mit dieser Maßnahme will die Regierung in Rom noch vor dem Jahresende die Banca delle Marche, Banca Popolare dell’Etruria, Cassa di Risparmio di Ferrara sowie di Cassa di Risparmio di Chieti auffangen.
Es sind allesamt sehr kleine Banken, denen aber die jahrelange Rezession in Italien in Form vieler fauler Kredite zugesetzt hat. Die Notenbank des Landes will nun die problembehafteten Vermögenswerte in vier Sparkassen in einer „Bad Bank“ bündeln und nach Möglichkeit die verbleibenden gesunden Institute an Investoren weiterverkaufen.
Ab Jänner neue EU-Regeln
UniCredits schärfster Rivale, die italienische Bank Intesa Sanpaolo, beteiligt sich mit 475 Mio. Euro direkt an der Rettung der Sparkassen. Zugleich stellt die Intesa einem neu eingerichteten Fonds eine Kreditlinie von 1,3 Mrd. Euro für die krisengeschüttelten Banken zur Verfügung.
Ab Jänner gelten neue EU-Regeln, nach denen bei einer Rettung auch Aktionäre, Anleihegläubiger und vermögende Kunden einbezogen werden müssen. Es wird befürchtet, dass Sparer dann Verluste erleiden und mit ihren Einlagen diese Institute meiden. Das könnte zu einer Vertrauenskrise führen.
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