Rufe nach neuen Methoden
Europa macht Fortschritte bei der Einführung schärferer und realistischerer Abgastests für Autos. „Bis Ende des Monats werden wir neue Abgastests auf den Weg bringen“, sagte EU-Binnenmarktkommissarin Elzbieta Bienkowska der deutschen „Bild“-Zeitung (Donnerstag-Ausgabe).
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Dabei gehe es darum, den Ausstoß von Stickoxiden im tatsächlichen Autoverkehr zu messen. „Die Zeit der Labortests ist vorbei.“ Am 28. Oktober sollen nationale Experten eine Vorentscheidung zum Thema treffen. Im Skandal um manipulierte Werte von Dieselemissionen müsse VW für Transparenz sorgen, bekräftigte Bienkowska: „Diese Affäre muss vollständig aufgeklärt werden, um das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.“ Die Offenlegung sei „im Interesse Volkswagens und der gesamten europäischen Autoindustrie“.
VW-Markenchef Herbert Diess hatte die EU-Kommissarin bereits Ende September in Brüssel über den damaligen Stand der Aufarbeitung informiert. Auch aus Verbänden, Umweltschutzorganisationen und der Politik gibt es immer lautere Rufe nach neuen Testmethoden, bei denen Autos im realen Fahrbetrieb auf der Straße statt auf dem Prüfstand untersucht werden.
Ermittlungen in USA ausgeweitet
In den USA weiten sich die Ermittlungen gegen den deutschen Autohersteller unterdessen aus. Neben den Untersuchungen der Umweltbehörde EPA und des Justizministeriums prüft nun auch die Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) den Fall VW. Dabei geht es nach Angaben des Magazins „Politico“ um die Werbung für die als „Clean Diesel“ bezeichneten Dieselautos. Die FTC bestätigte das auch anderen Medien.
Von der US-Handelsbehörde gab es vorerst keine Auskunft über mögliche Konsequenzen für VW. Die FTC kann Strafen für irreführende Werbeversprechen verhängen. VW hat über Jahre Autos als „Clean Diesel“ beworben, deren Abgaswerte geschönt waren. In den Vereinigten Staaten ist Dieseltreibstoff teurer als normales Benzin. VW hatte daher in den USA für seine Dieselfahrzeuge mit dem Hinweis auf den geringeren Schadstoffausstoß geworben.
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