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Kein Geschenk an Demokraten

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump will nicht als unabhängiger Kandidat in den Wahlkampf ziehen. Trump unterzeichnete am Donnerstag eine entsprechende Erklärung der republikanischen Partei. In dem „Eid“ verpflichtet er sich, jeden republikanischen Bewerber zu unterstützen, wenn er die Vorwahlen nicht selbst gewinnen sollte.

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Am Donnerstag war durchgesickert, dass die republikanische Partei allen 17 bisherigen Bewerbern aus ihren Reihen einen „Eid“ zur Unterschrift vorgelegt habe: Laut Medienberichten wird darin allen der Verzicht auf eine unabhängige Kandidatur abverlangt, sollten sie am Ende nicht als Präsidentschaftskandidat übrig bleiben. Obwohl der „Eid“ von allen 17 Bewerbern verlangt wurde, war die einzige Unterschrift, auf die die Republikaner wirklich Wert legten, eben jene von Trump.

Der Eid verlange das Versprechen, „den republikanischen Präsidentschaftskandidaten des Jahres 2016 zu unterstützen, egal wer es ist“, zitierte die US-Nachrichtenagentur AP aus dem Dokument unter Berufung auf Quellen aus der Parteiführung. Weiters werde der Schwur verlangt, „dass ich keine Kandidatur als unabhängiger oder Zählkandidat anstreben und auch keine Nominierung zum Präsidentschaftskandidaten irgendeiner anderen Partei annehmen werde“.

Trump: Habe „nichts“ für Unterschrift bekommen

Auf die Frage, was er für die jetzt abgegebene Erklärung bekommen habe, sagte Trump am Donnerstag: „Nichts. Ich habe gar nichts dafür bekommen.“ Er fügte hinzu: „Ich werde von niemand anderem kontrolliert als vom Volk der Vereinigten Staaten von Amerika.“

Angeblich war Trumps Unterschrift als letzte der 17 ausständig. Bis zuletzt wollte er offenbar das Spannungsmoment auskosten und seine Unterschrift weder bestätigen noch dementieren. Er selbst kündigte seine Entscheidung mit den Worten an, er „glaube, viele Menschen werden sehr froh sein“. Er ließ aber am Donnerstag gegenüber dem TV-Sender ABC immerhin wissen, im Falle einer Kandidatur seines Konkurrenten Jeb Bush gegen die Demokratin Hillary Clinton werde er Bush unterstützen.

Bush war zu diesem Zeitpunkt schon in Vorleistung gegangen und hatte seinerseits Trump seiner Unterstützung versichert, sollte er am Ende gegen Clinton antreten. Mit dem Eid wollen die Republikaner, die vor der letzten Präsidentschaftswahl von ihrer rechtskonservativen „Tea Party“-Fraktion an den Rand der Parteispaltung gebracht worden waren, in der kommenden Wahl offenbar auf Geschlossenheit pochen.

Hoffnungen der Clinton-Anhänger vergebens

Auf böses Blut zwischen Trump und dem Rest der Republikaner hatten vor allem die Demokraten gehofft. Laut aktuellen Umfragen hat Trump 31 Prozent Unterstützung unter den republikanischen Wählern. Ein Antreten von Trump neben dem offiziellen republikanischen Kandidaten hätte das Wählerpotenzial rechts der Mitte gespalten und wäre damit das größtmögliche Wahlkampfgeschenk an die Demokraten mit Ex-Außenministerin Hillary Clinton als bisher aussichtsreichster Kandidatin gewesen.

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