Seit 17 Jahren auf dem Markt
Viagra wurde 1998 von dem US-Pharmakonzern Pfizer auf den Markt gebracht. Der Wirbel um die Potenzpille war groß, als sie vor 17 Jahren auf den Markt kam. Für die einen war es ein neuer Abschnitt in der Sexualmedizin, für die anderen eine „Liebesdroge“. Die Potenzpille ist aber vor allem eines: ein Medikament, mit dem sich prächtig Geld verdienen lässt.
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Denn die blaue Pille ist eine teure Angelegenheit. Eine Tablette Viagra 50 Milligramm kostet laut Hersteller Pfizer umgerechnet 10,30 Euro. Jahrelang bescherte Viagra Pfizer Milliardenumsätze. Doch seit 22. Juli 2013 dürfen auch andere Hersteller den Wirkstoff auf den Markt bringen. Der Patentschutz lief aus.
Schon zuvor gab es Alternativen zu dem Pfizer-Präparat wie Cialis von Lilly uns Levitra von Bayer. Die Medikamente beruhen auf anderen Wirkstoffen als dem in Viagra steckenden Sildenafil. Deshalb durften sie ungeachtet des Patentschutzes verkauft werden. Der Name Viagra steht aber als eine Art Synonym für Potenzpillen und das große Geschäft damit.
Vielzahl von Viagra-Kopien
Generikahersteller bieten inzwischen eine Vielzahl an Kopien an. Sie sind billiger, weil die Generikahersteller keine so hohen Entwicklungskosten hatten. Im Falle von Viagra profitieren die Endkunden besonders. Denn die Kassen erstatten die Kosten nicht, Viagra wird von ihnen als Lifestylepräparat eingestuft.
Das hat zu einem schwunghaften Handel im Internet geführt, wo vermeintlich günstige Angebote locken. Hersteller Pfizer hatte allerdings bei Probekäufen herausgefunden, dass vier von fünf online bestellten Pillen gefälscht waren. Sie enthielten weniger Wirkstoff.
Viagra um 300 Mio. Dollar für US-Militär
Auch die US-Militärs greifen Soldaten mit Medikamenten gegen Erektionsstörungen unter die Arme. Allein im Jahr 2014 kostete das das Pentagon gut 84 Millionen Dollar (74 Mio. Euro). Fast die Hälfte sei für Viagra ausgegeben worden, bestätigte ein Militärsprecher im Februar in Washington.
Seit 2011 seien 294 Millionen Dollar in den Kampf gegen Erektionsstörungen geflossen - was den Kosten von vier Kampfjets vom Typ F-35 entspreche, wie die Zeitung „The Military Times“ berichtet. Die Militärs bestätigten die Zahlen des Berichts.
Erektionsstörungen können dem Bericht zufolge durch schockierende Erlebnisse bei Kampfeinsätzen ausgelöst werden. Untersuchungen zeigten, dass sich die Zahl der Soldaten, die unter Erektionsstörungen leiden, in den vergangenen Jahren erhöht hat. Rund 90 Prozent der Patienten, die solche Mittel bekommen, seien allerdings Veteranen.
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