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Umstrittenes Hobby der Trump-Brüder

Der Tod des simbabwischen Nationalparklöwen Cecil hat weltweit für Empörung gesorgt. Ein US-Zahnarzt soll das Tier illegal erlegt haben. Nun kursieren wieder Bilder von stolzen Großwildjägern in Sozialen Netzwerken. Darauf sind die Söhne von Donald Trump 2011 neben erlegten Großwildtieren zu sehen. Der US-Präsidentschaftsbewerber sieht darin jedoch nichts Verwerfliches.

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Die Bilder sind zwar schon vier Jahre alt, nach der Aufregung über den getöteten Löwen tauchten sie jedoch wieder in den Sozialen Netzwerken auf. Zuletzt postete die Schauspielerin und Tieraktivistin Mia Farrow Bilder von Donald Trump Jr. und seinem Bruder Eric, die die beiden bei der Großwildjagd in Simbabwe zeigen.

Stolz posieren sie vor erlegten Großwildtieren, darunter ein Büffel, ein Elefant, ein - vom Ausstreben bedrohter - Leopard und ein Krokodil. Als die Fotos im März 2012 öffentlich wurden, sorgten sie für eine Welle der Empörung. Die Naturschutzorganisation Conservation Task Force in Simbabwe leitete eine Untersuchung ein, ob die Jagd überhaupt rechtmäßig war.

Donald Trump Junior mit einem toten Büffel

Screenshot huntinglegends.com

Donald „Donnie“ Trump Jr. vor einem erlegten Büffel

„Buffalo-Donnie“ wirbt für Veranstalter

Organisiert wurde die Safari von einem südafrikanischen Unternehmen, das in Simbabwe nicht registriert ist. Hunting Legends, so der Name der Organisation, macht auch heute noch Werbung mit Bildern der prominenten Söhne. So prangt das Bild von „Donnie“, wie Donald Trump Jr. auf der Seite genannt wird, über einem Angebot für eine zehntägige Büffel-Jagd inklusive Unterkunft in einer Fünfsternlodge um „günstige“ 20.000 US-Dollar (18.000 Euro). „Alles, was Sie tun müssen, ist in den Flieger zu steigen und herzukommen. Den Rest erledigen wir und organisieren ein unvergessliches Büffeljagd-Erlebnis“, verspricht der Veranstalter auf seiner Website.

Auf einem anderen Foto hält der 37-jährige Milliardärssohn den abgeschnittenen Schwanz eines Elefanten in der Hand. Auf mehreren Bildern ist er gemeinsam mit seinem 31-jährigen Bruder Eric zu sehen, im Vordergrund immer ein anderes totes Tier. Mit Mühe stemmt Eric auf einem Foto einen toten Leoparden in die Höhe. Beide stehen zu ihrem umstrittenen Hobby. In Interviews verteidigten die beiden 2012 ihre Leidenschaft für die Jagd. „Jeder, der glaubt, Jäger sind blutdürstige Idioten, der hat keine Ahnung von Jagd“, erklärte Donald Jr. gegenüber dem Magazin „Forbes“ 2012.

Trump verteidigt seine Söhne

Sie selbst seien von ihrem Großvater zum Jagen und Fischen erzogen worden. „Wir haben größten Respekt vor der Natur“, zitierte „New York Daily News“ die Brüder. Und im Jagdmagazin „Deer & Hunter“ fühlt sich Donald Jr. von den Medien missverstanden. „Dass die Medien weltweit über die Sache berichten, liegt nur daran, dass ich nicht das tue, was andere machen. Ich entschuldige mich nicht dafür, dass ich ein Jäger bin.“

Und auch ihr Vater, der Bautycoon, Casino-Magnat und republikanische Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl, Donald Trump, sieht im Tun seiner Söhne nichts Verwerfliches - wenn er persönlich auch wenig für die Jagd übrig hat. „Meine Söhne lieben es zu jagen“, und sie seien „stolze Mitglieder“ der US-Waffenlobby National Rifle Association (NRA). Er selbst sei ein großer Verfechter des zweiten Zusatzartikels zur Verfassung, das das Verbot von Besitz und Tragen von Waffen einschränkt.

Trump wurde bei einer Pressekonferenz in einem schottischen Golfclub von Journalisten auf die erneut aufgetauchten Bilder seiner Söhne angesprochen. Sein Sohn Eric sei nicht nur ein guter Jäger, sondern auch ein guter Golfspieler, erklärte Trump, wohingegen auf ihn beides nicht zutreffe, erklärte der Neo-Politiker scherzhaft.

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