Südstaaten im Ausnahmezustand
Hurrikan „Katrina“ wütete im August 2005 in den US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi, Florida, Georgia und Alabama. Er zählt zu den stärksten tropischen Wirbelstürmen, die jemals auf dem Atlantik beobachtet wurden. Eine Chronik:
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23. August 2005: „Katrina“ formiert sich aus einem Tiefdruckwirbel über den Bahamas im Atlantik.
25. August: Mit Windgeschwindigkeiten um 130 Stundenkilometer erreicht „Katrina“ Florida und dreht nach sechs Stunden über den Everglades wieder in Richtung Golf von Mexiko ab.
28. August: „Katrina“ entwickelt sich zum Horrorsturm. Mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 280 Stundenkilometern wird der Hurrikan in die höchste Kategorie fünf eingestuft. US-Präsident George W. Bush ruft für Mississippi, Florida und Alabama den Notstand aus. Bürgermeister Ray Nagin ordnet die Evakuierung von New Orleans an. Mehr als 10.000 der Verbliebenen suchen Schutz im Fußballstadion Superdome.
29. August: Als Sturm der Stärke drei trifft „Katrina“ mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 205 Stundenkilometern und heftigen Regenfällen auf die US-Golfküste. Sein Zentrum liegt östlich von New Orleans. In dem beliebten Touristenort brechen erste Deiche, und Wasser fließt in die Stadt. „Katrina“ trifft auch Biloxi und Gulfport. In beiden Städten kommt es zu großer Zerstörung, Biloxi verliert 90 Prozent seiner Gebäude. Bush erklärt Mississippi, Louisiana und Alabama zum Katastrophengebiet.
30. August: Nach einem weiteren Dammbruch strömen zusätzliche Wassermassen aus dem Pontchartrain-See in die Straßen von New Orleans. Rund 80 Prozent der Stadt sind überflutet, teilweise reicht das Wasser bis zu den Hausdächern. Die Risse können nicht geschlossen werden. Tausende Menschen haben sich auf ihre Dächer geflüchtet und warten dort auf Hilfe.
31. August: Im Superdome warten etwa 30.000 Personen ohne ausreichende Versorgung auf Hilfe. Die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, kündigt an, die letzten 100.000 in der Metropole verharrenden Menschen in Sicherheit bringen zu lassen. Die größte Rettungsaktion dieser Art in Amerika startet. Präsident Bush gibt wegen verknappter Öllieferungen die strategische Ölreserve der USA frei, 125.000 Nationalgardisten werden alarmiert.
1. September: Rund 80 Prozent der Stadt stehen unter Wasser. Wegen Seuchengefahr ruft die US-Regierung den Gesundheitsnotstand aus. New Orleans versinkt im Chaos, es gibt Plünderungen und Schießereien. Die Kritik an der Regierung und ihrer verzögerten Hilfe wird lauter.
2. September: Nationalgarde und Versorgungsbusse erreichen den Superdome. Die Bedingungen dort werden immer schlechter. Gouverneurin Blanco droht Gesetzesbrechern mit Waffengewalt.
3. September: Der erste Hilfskonvoi erreicht New Orleans. Dort sind noch rund 50.000 Menschen eingeschlossen. Die US-Armee richtet eine Luftbrücke ein. Präsident Bush räumt Fehler bei der Katastrophenhilfe ein. Das bestätigt auch der „Katrina-Report“ des US-Abgeordnetenhauses im Februar 2006. Der Regierung werden Versäumnisse in 90 Fällen vorgeworfen.
4. September: Das Militär beginnt in New Orleans mit der Bergung der Leichen, die Evakuierung ist weitgehend abgeschlossen.
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