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UNO engagiert Tausende Lastenträger

Rund sechs Wochen nach dem schweren Erdbeben vom 25. April in Nepal mit über 8.700 Toten und rund 600.000 zerstörten Häusern leben Millionen Menschen derzeit in Zelten. Die Unterstützung und Bergungen von Opfern laufen nach wie vor. Besonders abgelegene Dörfer erhalten erst seit wenigen Tagen ihre ersten Hilfsmaßnahmen.

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Das Dorf Tashinam etwa erhielt Ende vergangener Woche via Helikopter die ersten Lebensmittelpakete, Ölkanister, Plastikplanen und Decken. Durch Erdrutsche war die Straße in das Gebiet Gaurishanker an der Grenze zu China blockiert. Nur Helikopter können die Region anfliegen. Das einzige Gesundheitszentrum wurde zerstört.

Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) greift zusehends auf einheimische Lastenträger zurück, um abgelegene Bergdörfer mit Hilfsgütern zu versorgen. Tausende arbeitslose Träger sollen Lebensmittel und Baumterial für rund 100.000 Menschen in schwer zugängliche Dörfer transportieren und dabei gleichzeitig Wanderpfade wieder freilegen. „Wir haben die Güter, aber sie haben die Expertise, die Leute und das Insiderwissen, das wir dringend brauchen“, erklärte WFP-Nothilfekoordinator Richard Ragan das Projekt „Operation Mountain Express“.

Suche in Langtang wiederaufgenommen

In dem stark von Ausländern frequentierten Bergdorf Langtang 60 Kilometer von der Hauptstadt Kathmandu entfernt wurde erst in den vergangenen Tagen die Suche nach Opfern des Erdbebens wiederaufgenommen. Zuvor war der Einsatz unterbrochen worden, weil aufgrund von neuen Lawinen der Einsatz für die Helfer zu gefährlich geworden war. Seit Donnerstag bargen nepalesische Soldaten die Leichen von 53 Bergsteigern und Dorfbewohnern, die von Lawinen verschüttet worden waren. Unter den Toten waren auch eine deutsche Touristin und zwei Spanier.

Unklar sei aber nach wie vor, ob es sich dabei um neue Opfer handle oder ob sie bereits zuvor entdeckt und erst nach dem Erdbeben von einer Lawine verschüttet worden waren, sagte Armeesprecher Jagadish Chandra Pokharel gegenüber Reuters. Nach Angaben der Polizei werden noch immer rund 160 Menschen vermisst.

Schulen wieder geöffnet

Ende Mai öffneten die Schulen in Nepal wieder offiziell. Häufig fand der Unterricht in improvisierten Klassenräumen aus Bambus und in Zelten statt. Auch zahlreiche Schulen wurden durch das Beben zerstört oder schwer beschädigt. Einige Gebäude wurden nach einer Prüfung durch Experten auf Sicherheitsmängel für den Unterricht freigegeben.

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