Themenüberblick

Weiterer Rückschlag für Varoufakis

Griechenlands Finanzminister Gianis Varoufakis hat innenpolitisch einen neuen Rückschlag erlitten. Die Ökonomin Elena Panaritis, die auf Vorschlag des Ministers zur neuen griechischen Delegierten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nominiert und bereits präsentiert worden war, lehnte das Amt nun ab.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk am Montag berichtete, betonte die Wissenschafterin in einem Schreiben an die Regierung: „Aufgrund der negativen Reaktionen von Abgeordneten und Mitgliedern des Linksbündnisses SYRIZA sehe ich mich nicht in der Lage, den Posten anzutreten.“

Proteste wegen politischer Vergangenheit

Die Nominierung der früheren Sozialistin hatte eine Welle von Protesten ausgelöst. Mehr als 40 SYRIZA-Abgeordnete forderten die Regierung auf, die Entscheidung zurückzunehmen. Entzündet hatten sich die Proteste an der politischen Vergangenheit der Ökonomin. Panaritis war von 2009 bis 2012 Abgeordnete für die sozialdemokratische PASOK und beriet Ex-Regierungschef Giorgos Papandreou.

Das Finanzministerium hatte Panaritis als neue IWF-Delegierte am Freitag vorgestellt. Laut Ministerium wurde sie von einem Gremium unter Leitung von Ressortchef Varoufakis ausgewählt. Sie habe sich gegen mehrere andere Kandidaten durchgesetzt, hieß es. Neben ihrer politischen Tätigkeit hatte Panaritis bereits Lehraufträge an der Universität von Pennsylvania und der Johns-Hopkins-Universität in den USA.

Aufgrund der Proteste zitierte Ministerpräsident Alexis Tsipras den Finanzminister noch in der Nacht zum Montag in sein Amt. Varoufakis hatte bereits Ende April einen Rückschlag erlitten, als Tsipras die Federführung in den Verhandlungen mit den Geldgebern übernahm.

Links: