Rückenschmerzen am häufigsten
Kaum ein anderes Gesundheitsproblem belastet die Betroffenen mehr als der Schmerz. 20 Prozent der Menschen in Europa leiden an chronischen Schmerzen. Das sind insgesamt rund hundert Millionen Menschen und damit bedeutend mehr als die Zahl der Diabetiker in Europa - etwa 60 Millionen Betroffene.
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65,56 Prozent der Menschen mit andauernden Schmerzzuständen haben Rückenschmerzen, 51,66 Prozent Gelenksschmerzen, 32,20 Prozent Nacken- und 31,36 Prozent regelmäßig Kopfschmerzen.
Meist gegen Ende der Berufstätigkeit
Am höchsten ist der Anteil der Schmerzpatienten unter den 40- bis 59-Jährigen. Das bedeutet, dass die Betroffenen besonders häufig in der Gruppe der Bevölkerung am Ende der Berufstätigkeit zu finden sind. Depressionen und Rückenschmerzen sind zwei der fünf häufigsten Ursachen für Invalidität in Europa.
Chronische Schmerzzustände stecken als Ursache hinter jährlich rund 500 Millionen Krankenstandstagen in Europa. Die Kosten machen allein dadurch rund 34 Milliarden Euro aus. In Österreich sind es pro Jahr 406.000 Krankenstandstage mit einem Produktivitätsverlust von 1,12 Milliarden Euro, die auf überwiegend chronische Schmerzzustände zurückzuführen sind.
Allein in Österreich 1,7 Mrd. Euro an Kosten jährlich
Hinzu kommen 21.000 Frühpensionierungen mit 600 Millionen Euro Kosten. Das ergibt volkswirtschaftliche Kosten von 1,7 Milliarden Euro. Rechnet man noch die direkten Invaliditätspensionsleistungen von 430 Millionen Euro und die Aufwendungen für die Behandlung hinzu, kommt man auf jährliche Gesamtkosten von 3,8 Milliarden Euro.
Drei bis zehn Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Europa gehen durch chronische Schmerzen verloren. Fast die Hälfte der Krankenstände über drei Tage gehen auf chronische Schmerzen zurück. 22 Prozent der chronischen Schmerzpatienten, die in den Krankenstand gehen müssen, sind deshalb pro Jahr mehr als zehn Tage zu Hause.
Arbeitslosenrisiko steigt dramatisch
Patienten mit chronischen Schmerzen haben das siebenfache Arbeitslosigkeitsrisiko im Vergleich zu Nichtbetroffenen. 19 Prozent dieser Kranken haben bereits einmal ihre Arbeit verloren, 13 Prozent deshalb den Arbeitsplatz gewechselt. Obwohl es wirksame Therapien gibt, leiden 68 Prozent der Betroffenen pro Tag mehr als zwölf Stunden an ihren Beschwerden. 21 Prozent haben außerdem Depressionen.
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