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„Independent“, London, 21.2.2015
Der linksliberale britische „Independent“ lobt Kanzlerin Merkel, die eine zentrale Rolle in der Ukraine-Krise und im Griechen-Drama spiele. „Gegenwärtig ist sie de facto die zentrale Führungsfigur der freien Welt. (...) Am Donnerstag wies Deutschland eine Bitte Athens zur Ausweitung seiner 172-Milliarden-Euro-Hilfen zurück, obwohl die neue griechische Regierung eine signifikante Kehrtwende gemacht hatte. Aber gestern Abend wurde ein Deal gemacht (...).“
„Süddeutsche Zeitung“, München, 21.2.2015
Die „Süddeutsche Zeitung“ hebt die politische Bedeutung einer Einigung hervor. „Der Euro sollte einst mehr sein als Geld, er sollte Europa einen. Fiele Griechenland jetzt aus dem Verbund, dann wäre dies ein Beleg dafür, dass diese Idee falsch war. (...) Es wäre ein trauriges Ende für die schöne Vision vom gedeihlichen Miteinander von Groß und Klein in Europa.“
„El Pais“, Madrid, 21.2.2015
Die spanische linksliberale Zeitung „El Pais“ sieht in der Einigung einen Ritterschlag für den Euro: „Das ist eine wunderbare Nachricht vor allem wegen der unmittelbaren Wirkungen. (...) Ein Bruch der Euro-Zone würde die Unumkehrbarkeit der gemeinsamen Währung und damit auch die Stabilität jedes einzelnen der Mitglieder infrage stellen. In diesem Sinne ist das Abkommen in erster Linie ein Ritterschlag für die Gültigkeit des Euro als politisches Projekt.“
„Politiken“, Kopenhagen, 21.2.2015
Die liberale dänische Tageszeitung „Politiken“ verweist auf die nur verschobenen Probleme. "Aber auch wenn die intensiven Verhandlungen über die Rettung Griechenlands Wochen gedauert haben und es um viele, viele Milliarden Euro ging, hat man die eigentlichen Probleme nicht gelöst. Griechenland ist immer noch ein Land, in dem die Wirtschaft nicht funktioniert.
„Die Presse“, Wien, 21.2.2015
„Die Presse“ verweist ebenfalls auf die verbleibenden Unsicherheiten. "Tsipras mag das daheim verkaufen, wie er möchte: Der Kompromiss von Brüssel war erst die halbe Miete. Ob das Land aus der Währungsunion ausziehen muss, wird sich in ein paar Monaten erneut entscheiden.
„Neue Zürcher Zeitung“, Zürich, 21.2.2015
Die „Neue Zürcher Zeitung“ warnt vor schwindender Geduld der Geldgeber. „Die Bereitschaft der Kreditgeber, die Wirkung bisheriger Sparauflagen und Reformmassnahmen zu überdenken, was dringend nötig wäre, hat abgenommen. Auch nach der vorläufigen Einigung vom Freitagabend ist die Krise keineswegs ausgestanden.“
„De Telegraaf“, Amsterdam, 21.2.2015
Die Einigung sei bittere Medizin für die Griechen, aber wichtig für die Euro-Gruppe, meint die niederländische Zeitung „De Telegraaf“. Die eiserne Haltung der Euro-Partner „war für die neue griechische Regierung äußerst schmerzhaft, denn sie war mit dem Wahlversprechen an die Macht gekommen, diese Auflagen abzuschwächen. Griechenlands Regierung mag es bedauern, dass sie die Segel streichen musste, aber für die Disziplin innerhalb der Euro-Zone ist das gut.“
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