Bald Verbot in Parks und auf Stränden?
Zehn Jahre nach dem Inkrafttreten eines strengen Rauchverbots in Italien will die Regierung ihren Feldzug gegen Zigaretten fortsetzen. Gesundheitsministerin Beatrice Lorenzin kündigte eine Verschärfung des geltenden Rauchergesetzes an. So soll Rauchen auch in Parks, auf Stränden und in Autos mit Kindern an Bord verboten werden.
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Das strenge Rauchergesetz hat zu einem Rückgang des Tabakkonsums von rund 25 Prozent geführt. Laut dem neuen Vorschlag sollen auch in Filmen und TV-Serien keine Raucher vorkommen. „Es handelt sich um Initiativen, die in anderen Ländern erfolgreich waren“, betonte die Ministerin nach Angaben der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Sonntag-Ausgabe).
Rauchen in und um Schulen verboten
Zuletzt hatte Italien bereits ein Rauchverbot vor Schulen eingeführt und die Altersgrenze für den Erwerb von Tabakwaren auf 18 Jahre angehoben. Elektronische Zigaretten wurden in Schulen ebenfalls verboten. Sie dürfen nicht an Minderjährige verkauft werden, und auf den Packungen muss unmissverständlich angegeben werden, dass sie eine Abhängigkeit verursachen können.
„Wir wollen somit die Öffentlichkeit über die Gefahren aufklären, die auch mit elektronischen Zigaretten verbunden sind“, sagte Gesundheitsministerin Lorenzin bei der Bekanntgabe des Verbots vor eineinhalb Jahren. Nach heftigen Diskussionen hatte die Regierung damals auf ein Rauchverbot im Auto, wenn sich darin Kinder und schwangere Frauen befinden, verzichtet.
Strenges Verbot bereits seit 2005
2005 war das strenge Rauchverbot in Kraft getreten, es führte in der Tabakindustrie bereits zu starken Umsatzeinbußen. In zehn Jahren sank die Zahl der Raucher von 23,8 Prozent auf 19,5 Prozent. 95 Prozent der Italiener halten das Rauchgesetz für positiv, 90 Prozent der Raucher respektieren es.
Das Gesetz änderte auch die Gewohnheiten der Italiener deutlich. Rauchen ist in allen der Öffentlichkeit zugänglichen Räumlichkeiten verboten - unter anderem in Restaurants, Bars, Diskotheken und Büros. Ausnahmen gelten nur für abgetrennte Raucherräume. Bei Verstößen drohen den Inhabern Strafen bis zu 2.000 Euro, Gäste müssen bis zu 250 Euro zahlen.
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