Das Ende der DDR
Der Fall der Berliner Mauer ist zum Symbol für das Ende der DDR geworden. Tatsächlich war das nur eines einer ganzen Kette von Ereignissen in diesem revolutionären Jahr 1989 - freilich das mit Abstand symbolträchtigste. Tatsächlich gelten die gefälschten Kommunalwahlen vom 7. Mai 1989 bis heute als wichtige Wegmarke für den Umsturz in der DDR.
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Nur sechs Monate später fiel die Mauer, rund elf Monate später folgte die deutsche Wiedervereinigung, der kommunistische Staat existierte nicht mehr. Nachfolgend eine Chronologie der wichtigsten Ereignisse:
7. Mai 1989: In der DDR finden die letzten Kommunalwahlen nach dem Einheitslistenprinzip statt. Nach offensichtlichen Wahlfälschungen protestieren Oppositionelle öffentlich gegen den Wahlbetrug.
28. Juni: DDR-Staats- und -Parteichef Erich Honecker besucht Moskau und lehnt es ab, in der DDR Reformen zuzulassen. Im Laufe des Sommers fliehen unzählige DDR-Bürger in die Ständige Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in Ostberlin sowie in die Botschaften in Budapest, Warschau und Prag.
4. September: In Leipzig versammeln sich nach dem traditionellen Friedensgebet in der Nikolaikirche mehrere hundert Menschen vor dem Gotteshaus. Sie fordern Reisefreiheit und die Abschaffung der Staatssicherheit. Daraus entstehen die Montagsdemonstrationen.
11. September: Ungarn öffnet die Grenze zu Österreich, die Massenflucht von DDR-Bürgern beginnt. Zehntausende Ostdeutsche reisen in den Westen aus.
30. September: BRD-Außenminister Hans-Dietrich Genscher verkündet 6.000 Flüchtlingen in der Prager Botschaft, dass die DDR die Ausreise genehmigt hat. Sie reisen in versiegelten Sonderzügen durch die DDR in die BRD.
7. Oktober: Bei seinem Besuch zum 40. Jahrestag der DDR in Ostberlin urgiert der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow grundlegende Reformen.
9. Oktober: In Leipzig gehen 70.000 Menschen auf die Straße, um friedlich für Reformen zu demonstrieren. Die Staatsmacht greift nicht ein, das befürchtete Blutvergießen bleibt aus.
18. Oktober: Egon Krenz löst Honecker als SED-Generalsekretär ab. Er kündigt eine „Wende“ an, doch die Kundgebungen gehen weiter.
7. November: Die DDR-Regierung tritt zurück, tags darauf auch das SED-Politbüro. Krenz wird als Generalsekretär bestätigt. Im neu formierten Politbüro, dem höchsten Machtzirkel, herrscht Konfusion.
9. November: Das SED-Politbüromitglied Günter Schabowski kündigt bei einer Pressekonferenz eher beiläufig an, die DDR werde ihren Bürgern künftig Reisefreiheit gewähren und mit sofortiger Wirkung die Grenzen öffnen. Bis in die Nacht strömen Tausende in den Westen. Nach 28 Jahren ist die Mauer gefallen.
18. März 1990: In der DDR findet die erste freie Volkskammerwahl statt. Klarer Sieger ist die konservative Allianz mit der CDU an der Spitze. Lothar de Maiziere (CDU) wird Ministerpräsident.
18. Mai: Der Staatsvertrag zur Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion wird unterzeichnet. Für Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) ist das die „Geburtsstunde eines freien und einigen Deutschlands“.
1. Juli: Die Wirtschafts- und Währungsunion tritt in Kraft.
23. August: Mit klarer Mehrheit bestimmt die Volkskammer den 3. Oktober als Tag des Beitritts der DDR zur Bundesrepublik Deutschland. Ende August wird in Ostberlin der Einigungsvertrag unterschrieben.
3. Oktober: Der Beitritt wird vollzogen, beide Teile Deutschlands sind wiedervereint. Der Tag der deutschen Einheit ist seitdem Feiertag.
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