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Immer wieder Geiselnahmen

Die Islamistengruppe Boko Haram hält nach eigenen Angaben einen im Juli im Nordosten Nigerias entführten Deutschen als Geisel. Das sagte der Boko-Haram-Anführer Abubakar Shekau am Freitag in einem Video, das der Nachrichtenagentur AFP vorlag.

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Der Deutsche leitete ein staatliches Bildungszentrum in der Stadt Gombi und war am 16. Juli von Bewaffneten auf Motorrädern verschleppt worden. Gombi liegt rund 100 Kilometer entfernt von Yola, der Hauptstadt des Bundesstaates Adamawa. Zu der Entführung hatte sich zunächst niemand bekannt. Das Auswärtige Amt in Berlin wollte sich am Freitag auf Anfrage nicht zu dem Fall äußern.

Deutscher bei Befreiungsaktion getötet

Boko Haram hatte in der Vergangenheit wiederholt Ausländer entführt, darunter im Jänner 2012 einen deutschen Bauingenieur. Der Mann wurde Wochen später bei einer missglückten Befreiungsaktion getötet. Ein deutscher Mitarbeiter des Bauunternehmens Julius Berger, der vergangene Woche im Süden des Landes entführt worden war, kam dagegen am Donnerstag frei. Ein zweiter Deutscher war bei der Entführung im Bundesstaat Ogun getötet worden.

Franzose gelang nach elf Monaten Flucht

Im November des Vorjahres wurde nach elfmonatiger Geiselhaft ein französischer Ingenieur wieder freigelassen. Der 63-jährige Francis Collomp konnte während eines Schusswechsels zwischen nigerianischen Soldaten und seinen Geiselnehmern durch eine offene Zellentür entkommen.

Collomp war am 19. Dezember 2012 von rund 30 bewaffneten Männern aus einem Gebäude seines französischen Arbeitgebers Vergnet entführt worden. Vergnet ist im Bereich erneuerbare Energien aktiv. Bei dem Überfall in dem nördlichen Bundesstaat Katsina wurden zwei Wachleute und ein Nachbar getötet. Zu der Aktion bekannte sich die radikalislamische Gruppe Ansaru, die Verbindungen zur extremistischen Boko-Haram-Sekte unterhält.

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