Kein Beleg für Außerirdische
Großbritannien hat in den letzten Jahren sukzessive ein Archiv von bisher geheimen Akten zu angeblichen UFO-Sichtungen und Untersuchungen über mögliche Außerirdische veröffentlicht. Die veröffentlichten Unterlagen dürften UFO-Fans enttäuschen: Sie enthalten keinen Beleg für die Existenz von Aliens.
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Vielmehr fällt die in den Akten enthaltene Jobbeschreibung eines Beamten des bis 2009 im Verteidigungsministerium angesiedelten „UFO-Desk“ nüchtern aus: Die Vorstellung, dass in der Abteilung hoch spezialisierte Wissenschaftler säßen, die zu geheimen Missionen ausziehen, sei „pure Erfindung“, hieß es im Sommer 2012. Tatsächlich gehöre es zu ihren Aufgaben, Anfragen aus der Bevölkerung zu beantworten, mit selbst ernannten Ufologen umzugehen und Meldungen über angebliche Sichtungen Fliegender Untertassen auf den Grund zu gehen.
Begegnungen der anderen Art
Zu den in den Akten aufgeführten angeblichen UFO-Sichtungen gehört der Bericht eines Polizisten, der ein seltsames Objekt über dem Fußballstadion von Chelsea beobachtet hatte. Eine Hotelbesitzerin in Wales wandte sich an ihren Parlamentsabgeordneten, weil angeblich ein UFO hinter ihrem Hotel gelandet war und „gesichtslose Humanoide“ in silbernen Anzügen begonnen hätten, „Messungen vorzunehmen“.
Der „UFO-Desk“ im Verteidigungsministerium wurde 2009 geschlossen. Bereits in den Jahren zuvor hatte das Verteidigungsministerium mehrmals Einblick in UFO-Akten aus früheren Jahren gewährt. So wurden 2009 800 archivierte Beobachtungen veröffentlicht, die aus der Zeit zwischen 1981 und 1996 stammten und etwa 4.000 Seiten umfassten.
„Alien mit einem zitronenförmigen Kopf“
Demnach wollten etwa mehr als 70 Augenzeugen, darunter auch Polizisten und Armeeangehörige, am 31. März 1993 in den Grafschaften Devon, Cornwall, Shropshire sowie im Süden von Wales ein großes, tief fliegendes Objekt gesehen haben, das einen tiefen summenden Ton von sich gab. In der Folge wurde häufig über einen Testflug eines US-Spionageflugzeugs spekuliert, was aber von der britischen Regierung stets zurückgewiesen wurde.
„Wir wollen, dass Du mit uns kommst“, sollen die Worte gewesen sein, die ein Alien mit einem zitronenförmigen Kopf im Jahr 1995 sprach. Zwei Buben hatten kurz vor Mitternacht an einem Tag im Mai an einem Feld in der Grafschaft Staffordshire haltgemacht, weil sie ein UFO zu sehen glaubten. Sie berichteten der Polizei von ihren Beobachtungen. „Beide erschienen aufgeregt und schockiert zu sein, und es wurde zunehmend schwieriger, detaillierte Informationen von ihnen zu bekommen“, notierte der Beamte. Erst zwei Tage später machte sich die Polizei zu der Stelle der angeblichen UFO-Sichtung auf, konnte aber nichts Ungewöhnliches feststellen.
Feurige Laserstrahlen über Friedhof
Ein weiterer dieser rätselhaften Fälle soll sich an einem Friedhof in der Grafschaft Cheshire ereignet haben. Ein Jugendlicher will gesehen haben, wie ein UFO über den Gräbern schwebte und dann feurige Laserstrahlen abfeuerte. Der junge Mann, laut Aufzeichnungen der Polizei aus dem Jahr 1996 ein vernünftiger Zeitgenosse, berichtete von einem hellen, gelben Licht, das die Ausmaße eines zweistöckigen Gebäudes hatte. Später fand die Polizei an besagter Stelle glühende Bahnschwellen, obwohl es keine Spuren eines Brandbeschleunigers gab.
Zwei Jahre zuvor wollen zwei Nachtschwärmer am Rande eines Musikfestivals in der südenglischen Grafschaft Somerset ein UFO gesehen haben, das scheinbar aus dem Nichts kam und mit gelben, roten und grünen Lichtzeichen mit ihnen zu kommunizieren schien. Als sie später von den Ermittlern befragt wurden, fertigten sie übereinstimmende Skizzen an.
Hochsaison im Jahr 1996
Konjunktur hatten die UFO-Sichtungen im Jahr 1996. Experten führen den Anstieg von 117 im Jahr 1995 auf 609 im Folgejahr auf zwei Ereignisse zurück. Einerseits kam der Hollywood-Science-Fiction-Film „Independence Day“ in die Kinos, in dem Außerirdische die Erde überfallen und erst im letzten Moment von der Menschheit besiegt werden können. Zudem erfreute sich die Mystery-Serie „Akte X“ zunehmender Beliebtheit.
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