Mattel nicht mehr auf Platz eins
Die Puppe mit den unrealistischen Körperproportionen ist immer seltener in Kinderzimmern zu finden. Die Barbie-Puppe aus dem Hause Mattel ist ein Spielzeugklassiker, begeistert seine junge Zielgruppe jedoch offenbar immer weniger: Die Einnahmen gehen laufend zurück, im dritten Quartal des Jahres brach der Umsatz um 21 Prozent ein, wie der US-Konzern Mattel mitteilte.
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Schon im Quartal davor wurde bei den mittlerweile über 50 Jahre alten Puppen ein Umsatzrückgang von 15 Prozent verbucht. Das Puppengeschäft ist heftig umkämpft, zahlreiche Hersteller tummeln sich auf dem Markt. Erst kürzlich schnappte Rivale Hasbro Mattel die Rechte an Puppen des Disney-Films „Frozen“ weg.
Vampirpuppen ziehen nicht mehr so stark
Hinzu kommt, dass der Geschmack der kleinen Kundinnen teils recht rasch wechselt, beziehungsweise Puppen mit Themenbezug offenbar ein schnelleres Ablaufdatum haben. Im Vorjahr galt die „Monster High“-Serie mit barbieähnlichen Puppen etwa im Vampirstil noch als Kassenschlager; ebenso die „American Girl“-Puppen. Im dritten Quartal gingen die Umsätze dieser beiden Produktserien zurück.
„Arbeit vor uns“
Kurz vor dem Start des Weihnachtsgeschäftes sind das für Mattel jedenfalls schlechte Nachrichten. „Es ist ganz klar, dass wir Arbeit vor uns haben, wenn wir nun ins vierte Quartal kommen. Wir richten uns jetzt auf das wichtige Weihnachtsgeschäft aus“, sagte Mattel-Chef Bryan G. Stockton laut „Wall Street Journal“ („WSJ“). Der Konzerngewinn schrumpfte im dritten Quartal auf 331,8 Millionen US-Dollar oder 0,97 Dollar je Aktie. Der Konzernumsatz ermäßigte sich um acht Prozent auf 2,02 Milliarden Dollar. Das lag unter den Erwartungen von Analysten.
Aber es gibt aber auch positive Nachrichten für Mattel: Mehrere neue Produkte kamen bei ihren Zielgruppen gut an, so etwa die Märchenpuppen „Ever After High“ und Disneys „Princess“-Figuren. Auch bei den auf Buben ausgerichteten Produkten gab es Zuwächse. Die Umsätze aus den Wheels-Marken (etwa „Hot Wheels“ und „Matchbox“) stiegen um vier Prozent.
Von Lego vom Thron gestoßen
Mattel ist seit Mitte des Jahres nicht mehr an der weltweiten Spitze der Spielzeughersteller. Das Unternehmen wurde vom dänischen Unternehmen Lego vom Thron gestoßen. Der US-Konzern hatte für das erste Halbjahr 2014 einen Umsatz von 2,008 Milliarden Dollar (1,528 Mrd. Euro) vermeldet. Legos Umsätze hingegen kletterten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 11,504 Milliarden dänische Kronen (1,544 Mrd. Euro), damit umgerechnet 16 Millionen Euro mehr als Mattel.
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