Tauschprogramm der Regierung
Die ersten Venezolaner haben im Rahmen eines Regierungsprogramms Pistolen, Revolver und Schrotflinten gegen Werkzeuge und Universitätsstipendien eingetauscht. Innenminister Miguel Rodriguez Torres zeigte sich vergangene Woche zufrieden mit dem Auftakt der freiwilligen Tauschaktion.
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Es sei bereits eine „beachtliche Menge“ an Waffen eingesammelt worden, gab sich Torres zufrieden. Die Waffenbesitzer hätten im Gegenzug Arbeitsgeräte wie Motorsägen, Computer oder eines der derzeit 30 Stipendien bekommen. Das Programm soll ein Jahr lang laufen.
Alle Waffenscheine einsammeln
„Waffen bedeuten Tod und Gewalt. Wir ändern diese Realität. Die Waffe ist nicht die Lösung, sondern das Problem“, sagte Torres. Als Ziel habe sich die Regierung gesetzt, nach und nach alle der schätzungsweise 100.000 Waffenscheine im Land zu kassieren, so der Minister. Am Ende solle nur die Polizei im Besitz von Waffen sein. Die Behörden haben landesweit über 60 Sammelstellen eingerichtet, vier davon in der Hauptstadt Caracas. Die Waffen können anonym abgegeben werden. Umgerechnet 37,5 Millionen Euro stehen für das Programm zur Verfügung.
Zweithöchste Mordrate weltweit
Schätzungen zufolge sind in dem rund 30 Millionen Einwohner zählenden Land rund 15 Millionen Schusswaffen im Einsatz - vier Millionen davon illegal. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat Venezuela nach Honduras mit 53 Morden je 100.000 Einwohnern die höchste Mordrate weltweit. Laut der unabhängigen Beobachtungsstelle für Gewalt (OVV) wurden in Venezuela 2013 mehr als 24.000 Menschen getötet. Die Regierung gibt eine niedrigere Mordrate an. Doch selbst laut ihren Daten liegt Venezuela noch vor Mexiko, Kolumbien und Brasilien.
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