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Auf israelische Seite gebracht

Die auf den Golanhöhen von syrischen Rebellen verschleppten Blauhelmsoldaten sind wieder frei. Die 45 UNO-Soldaten aus Fidschi wurden am Donnerstag freigelassen, teilten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die UNO mit.

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Der TV-Sender al-Jazeera zeigte ein Video von der Übergabe der Soldaten. Die Soldaten - sie sind Teil jenes Kontingents, das die im Vorjahr von der Bundesregierung abgezogenen österreichischen Blauhelme ersetzte - wurden nach Israel gebracht. Die Blauhelme aus Fidschi waren vor zwei Wochen auf der syrischen Seite der Golanhöhen von Rebellen der radikalislamischen Al-Nusra-Front verschleppt worden. Den UNO-Beobachtern geht es nach der Freilassung gut.

Videograb der entführten UN-Soldaten aus Fidschi

AP/Hanin Network Website

Foto der von den Dschihadisten mittlerweile freigelassenen UNO-Blauhelme

Ein syrischer Aktivist aus dem Umfeld der Miliz sagte, das Emirat Katar habe die Freilassung vermittelt. Katar war in der Vergangenheit vorgeworfen worden, die Al-Nusra-Front zu unterstützen. Zugleich vermittelte das Emirat schon mehrfach bei Geiselnahmen in Syrien, so etwa Ende August bei der Freilassung des US-Journalisten Peter Theo Curtis.

„Sehr glücklicher Tag“

In einem Mittwochabend veröffentlichten Video hatten die Rebellen die Freilassung angekündigt. Die Regierung der Fidschi-Inseln hatte in der Nacht auf Mittwoch zunächst die baldige Freilassung der Soldaten bekanngegeben, die Erklärung aber kurz darauf zurückgezogen. Einer der Blauhelme kam in dem Video zu Wort und bestätigte die angekündigte Freilassung: Es sei ein „sehr glücklicher Tag“. Die Soldaten seien „informiert worden, dass wir bald freigelassen werden“. Alle Soldaten seien „gesund und am Leben“. Ihnen sei „keinerlei Leid zugefügt“ worden.

UNO-Mission seit 1974

Das rund 1.800 Quadratkilometer große Golan-Plateau ist dünn besiedelt und hat vor allem strategische Bedeutung. Die westlichen zwei Drittel des Gebiets wurden von Israel im Sechstagekrieg des Jahres 1967 besetzt, die internationale Gemeinschaft erkennt die Annexion nicht an. Offiziell gehört der gesamte Höhenzug damit weiter zu Syrien.

Die UNO-Mission UNDOF überwacht das umstrittene Gebiet seit dem Jahr 1974. Nach dem Abzug der österreichischen Blauhelme im Sommer des Vorjahres sind dort derzeit etwa 1.200 Blauhelmsoldaten von den Fidschi-Inseln, den Philippinen, aus Indien, Nepal, Irland und den Niederlanden stationiert. Die Al-Nusra-Front ist der syrische Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Ban Ki Moon begrüßt Freilassung

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Freilassung der Blauhelmsoldaten begrüßt. „Der Generalsekretär betont gegenüber allen Beteiligten, dass UNO-Blauhelmsoldaten unparteiisch sind“, sagte ein Sprecher am Donnerstag in New York. Alle Gruppen an Ort und Stelle sollten das Mandat der UNO-Mission auf den Golanhöhen akzeptieren und die Sicherheit der Soldaten garantieren, hieß es weiter.

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