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Fokus auf Afrika, Asien und Lateinamerika

Den Europäern, darunter ganz besonders den Tschechen, Iren, Deutschen und Österreichern, schmeckt das Bier nach wie vor gut. Die Hoffnungsmärkte für die großen Brauer liegen aber anderswo - vor allem in den Schwellenländern.

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Die waren es auch, die etwa dem Brauriesen SABMiller plc im Vorjahr die Bilanz retteten. Während der Betriebsgewinn in Europa im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) um zehn Prozent sank, stiegen die Umsätze in Afrika und Lateinamerika deutlich. Damit konnte der Konzern unter dem Strich seinen Gesamtüberschuss um vier Prozent auf 2,5 Mrd. Euro steigern. SABMiller ist der weltweit zweitgrößte Brauer nach dem belgischen Getränkekonzern Anheuser Busch InBev (AB InBev). Der Umsatz sank leicht auf rund 24,6 Mrd. Euro.

Auch Brauer hoffen auf China

Für das neue Geschäftsjahr steckte das Unternehmen seine Ziele im Frühjahr ähnlich ab wie für das letzte. Konzernchef Alan Clark will SABMiller deswegen weiter auf Effizienz trimmen. Speziell im Hoffnungsmarkt China werde das Unternehmen außerdem seine Kapazitäten ausbauen, nach Möglichkeit Preise anheben und einen Fokus auf höherwertige Biermarken legen, hieß es.

SABMiller entstand 2002 aus der Fusion von South African Breweries und Miller Brewing Company und hat seinen Sitz in London. Der Brauereigigant vertreibt Marken wie Miller, Pilsner Urquell und Grolsch. Das börsennotierte Unternehmen ist weltweit in 75 Ländern mit Brauereien vertreten. ABInBev braut Biere wie Beck’s, Stella Artois, Corona und Löwenbräu. Der belgische Brauereiriese steigerte seinen Betriebsgewinn per Ende 2013 um 13 Prozent auf rund 3,9 Mrd. Euro.

Heineken auch für Europa wieder optimistisch

Der niederländische Brauereiriese Heineken zeigte sich bei der Präsentation seiner letzten Quartalsbilanz im September auch für Europa optimistisch. Besonders in Westeuropa sei der Bierdurst zurückgekehrt, die Absatzrückgänge seien gestoppt. Heineken ist der Mutterkonzern der österreichischen Brau Union und ihrer österreichischen Hauptmarken Gösser, Zipfer, Schwechater, Puntigamer und Reininghaus.

Insgesamt verkaufte der weltweit drittgrößte Brauer - auch dank steigender Absätze in Afrika - im ersten Quartal des Jahres wieder mehr Bier. Binnen Jahresfrist stieg der weltweite Absatz um 1,5 Prozent auf 38,2 Millionen Hektoliter, teilte der Konzern mit Hauptsitz in Amsterdam mit. Der Umsatz legte im Quartal um 3,4 Prozent auf 4,04 Mrd. Euro zu. Der starke Euro fraß jedoch gerade in Amerika und Asien die Zuwächse wieder auf. Der bilanzierte Erlös fiel um 3,1 Prozent. Unter dem Strich sank der Gewinn um fast 40 Prozent auf 143 Mio. Euro.

Russische Alkoholgesetze bremsen

Der Absatz sei besonders in Afrika, Amerika und Europa gewachsen, sagte Firmenchef Jean-Francois van Boxmeer. „Das macht anhaltend schwierige Marktbedingungen in Russland und einen schwächelnden Konsum in Vietnam wett.“ Auch er kündigte heute eine Fortsetzung des Kostensparprogramms an, zugleich aber auch weitere Investitionen ins Markenportfolio. In Russland kämpft die Regierung gegen den ausufernden Alkoholmissbrauch und hat die Vorschriften für Brauereien kräftig verschärft - so darf etwa kein Bier mehr an Straßenständen verkauft werden, außerdem wurden Steuern erhöht.

Zum Portfolio von Heineken gehören neben der gleichnamigen Leitmarke und den Marken der Brau Union etwa auch 33 Export in Frankreich, Murphy’s in Irland, Amstel in den Niederlanden, Moretti in Italien, Foster’s in Australien, Paulaner in Bayern und Starobrno in Tschechien.

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