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Angst vor Milliardenschaden für Wirtschaft

Die US-Regierung hat am Freitag eine landesweite Strategie gegen das dramatische Bienensterben in den USA angekündigt. Mit dem Verlust von Honigbienen und anderen Blütenbestäubern droht der US-Volkswirtschaft ein Milliardenschaden durch geringere oder ganz ausfallende Ernten.

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In den vergangenen Jahren hat das Bienensterben in den USA eine Dimension erreicht, die nach Einschätzung der Regierung wirtschaftlich bedenklich ist. Die Honigbienen bestäuben Pflanzen, die ein Viertel der Früchte erzeugen, die in den USA konsumiert werden. Mandeln, das zweitwichtigste Agrarerzeugnis in Kalifornien, werden fast ausschließlich durch Honigbienen bestäubt.

„Das Problem ist ernst“

Deren Bestäubungsleistung sorge für Agrargüter im Wert von jährlich mehr als 15 Milliarden Dollar (rund elf Mrd. Euro), erklärte das US-Präsidialamt. Auf etwa neun Milliarden Dollar jährlich wird die Leistung von wilden Bestäubern wie Hummeln geschätzt. Im Winter 2013/14 wurde bei den Imkern in den USA ein Verlust von 23 Prozent der Bienenvölker registriert - eine Entwicklung, die schon länger anhält.

„Das Problem ist ernst und stellt eine bedeutende Herausforderung dar, die im Interesse der Nachhaltigkeit unserer Nahrungsmittelproduktion in Angriff genommen werden muss“, erklärte das Präsidialamt. Die genauen Ursachen für das Bienensterben sind bisher unklar. Vermutet werden mehrere Faktoren, darunter Parasiten wie die Varroa-Milbe, Krankheiten, der Verlust genetischer Vielfalt, falsche Fütterungen und Pestizide. Präsident Barack Obama wies die zuständigen Behörden an, durch Forschung, Aufklärung und Landmanagement die Bedingungen für die Bienen und deren Gesundheit zu verbessern.

NGOs fordern Maßnahmen

Umwelt- und Naturschutzgruppen wie Friends of the Earth fordern vor allem Maßnahmen gegen den Einsatz von Neonicotinoiden in der Landwirtschaft. Diese hochwirksamen Insektenbekämpfungsmittel werden für das Bienensterben mit verantwortlich gemacht. „Die Regierung sollte die Freigabe und den Einsatz dieser giftigen Pestizide unterbinden, solange deren Unbedenklichkeit nicht erwiesen ist“, sagte der Präsident von Friends of the Earth, Erich Pica.

Die Lebensmittelkette Whole Foods Markets hatte im vergangenen Jahr eine Kampagne zum Schutz der Bienen gestartet. Auf Fotos zeigte sie, wie leer die Lebensmittelregale in den Geschäften wären, wenn die Bienen verschwänden.

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