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Moser-Villa öffnet ihre Türen

Ein Feuerwerk an Filmen lassen ORF und 3sat zum 50. Todestag (19. Juni) von Hans Moser los. Eine besondere Ehrung erfuhr der Volksschauspieler von Aserbaidschan. Die Moser-Villa in Wien-Hietzing dient heute als Botschaft der Kaukasus-Republik in Österreich. Botschafter Galib Israfilov richtete dort einen Tag der offenen Tür und einen Gedenkempfang mit komödiantisch-musikalischem Programm aus.

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Am Dienstag öffnete die Moser-Villa ihre Tore für die Allgemeinheit. Aserbaidschan erwarb das Haus 2001 und ließ es sanieren. Vor mehreren Jahren wurde am Tor eine „den Wienern gewidmete“ Gedenktafel angebracht, die auf den berühmten, früheren Bewohner verweist. Auf der Gästeliste für den Empfang am Abend standen Mosers frühere Filmpartnerin Waltraud Haas und weitere Künstler, die mit Anekdoten, Parodien, Schrammel- und Filmmusik an den für sein Nuscheln bekannten Komödianten erinnern sollten.

Zu klein für einen Helden

Moser wurde 1880 als Johann Julier in Wien-Margarethen geboren. Mit weniger als 1,60 Meter Körpergröße war er für den Bühnentypus des jugendlichen Helden und Liebhabers nicht geeignet. So übernahm er im Theater und in rund 150 Filmen oft die Rolle der Witzfigur oder des Grantlers. Auch trat er nach dem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg in Revuen und als Wienerlied-Interpret auf. Vergessen wird dabei, dass er sowohl in jungen als auch in späten Jahren auch im ernsten Fach brillierte.

In der Nazi-Zeit konnte Moser aufgrund seiner immensen Popularität weiter Filme machen, obwohl er mit einer Jüdin verheiratet war und eine Scheidung verweigerte. Seine Frau Blanca verbrachte diese Jahre allerdings in der Emigration. Moser starb am 19. Juni 1964 in Wien an Lungenkrebs. Der trotz Villa für seine Sparsamkeit bekannte Mime hat ein Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof.

Thementag in 3sat

Nach „Hallo Taxi“ am vergangenen Samstag bringt ORF2 am Todestag Mosers (19. Juni) „Der Sündenbock von Spatzenhausen“ (1958). In „Wir bitten zum Tanz“ (1941) am Samstag, 21. Juni, ist Moser an der Seite seines kongenialen Partners und lebenslangen Freundes Paul Hörbiger zu sehen, im erbitterten Wettstreit zweier Tanzschulbesitzer. 3sat hat den 19. Juni zum Hans-Moser-Thementag ausgerufen.

Auf die Dokumentation „Der ewige Dienstmann - Hans Moser im Porträt“ um 13.00 Uhr folgen die Filme „Ungeküsst sollst du nicht schlafen gehen“ (1936) mit Theo Lingen und Heinz Rühmann, die Franz-Antel-Streifen „Kaisermanöver“ (1954) und „Kaiserball“ (1956), „Opernball“ (1956) mit Johannes Heesters, „Hallo, Dienstmann“ (1951) wieder mit Paul Hörbiger und „Die Fledermaus“ mit Peter Alexander (1961). Die Dokumentation wird am Sonntag, 22. Juni, auch in ORF2 und ORF III gezeigt.

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