Themenüberblick

Dokus und Spielfilme erneut im TV

Der ORF trauert um Michael Glawogger. Der österreichische Filmemacher starb unerwartet im 55. Lebensjahr während der Dreharbeiten zu seinem aktuellen Kinofilmprojekt „Untitled - Der Film ohne Namen“. In memoriam Glawogger ändert der ORF sein Programm und zeigt unter anderem die Dokus „Megacities“, „Workingman’s Death“ und „Whores’ Glory“.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz sagte zum Ableben Glawoggers: „Mit Glawogger verliert der österreichische Film einen seiner herausragendsten, profiliertesten und neugierigsten Filmemacher. International ausgezeichnete Meisterwerke wie ‚Megacities‘, ‚Workingman’s Death‘, ‚Whores‘ Glory’ machten Glawogger zum großen Dokumentaristen unserer Zeit.“

Ob Dokumentar- oder Spielfilm, Glawogger habe kompromisslos Genregrenzen ausgelotet und schonungslose Einblicke in große Themen geschaffen, die allgegenwärtig, aber sehr tabubehaftet seien. Wrabetz weiter: „Der ORF durfte Glawogger auf seinen filmischen Reisen in Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens begleiten. Darauf sind wir in der tiefen Trauer ob des unerwarteten und schmerzlichen Verlusts stolz. Unser tiefes Beileid gilt seiner Familie.“

Filmhinweis

Auf der TVThek ist „Contact High“ bereits abrufbar: Contact High

Ab 21.55 Uhr wird „Megacities“ gestreamt und ist danach sieben Tage lang abrufbar: Megacities

Glawogger-Filme im Fernsehen

Neben der tagesaktuellen Berichterstattung in den Ausgaben der ZIB und in „Kultur Heute“ (20.00 Uhr, ORF III) zeigt ORF eins am Mittwoch den Dokumentarfilm „Megacities“ über besondere Lebensumstände in den vier gigantischen Ballungsräumen Mumbai, New York, Mexiko-Stadt und Moskau um 21.55 Uhr. Am Sonntag steht in der Reihe „dok.film“ um 23.05 Uhr in ORF2 der mehrfach ausgezeichnete Dokumentarfilm „Workingman’s Death“ über körperliche Schwerstarbeit unter extremen Bedingungen an verschiedenen Orten der Erde.

Am Montag zeigt ORF2 um 0.00 Uhr Glawoggers gleichnamige Verfilmung von Josef Haslingers Roman „Das Vaterspiel“. In den Hauptrollen sorgen Helmut Köpping, Christian Tramitz, Sabine Timoteo und Ulrich Tukur für eine Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus ohne Hakenkreuz und SS-Uniformen. Anschließend zeigt ORF2 die international preisgekrönte Dokumentation „Whores’ Glory“. In diesem letzten Teil seiner dokumentarischen Trilogie beleuchtet Glawogger die Lebensumstände und Geschichten von Prostituierten aus aller Welt: eine filmische Reise von Mexiko über Thailand nach Bangladesch. ORF III zeigt am Freitag um 20.15 Uhr Glawoggers Kinofilm „Contact High“, die psychedelische Gangsterkomödie aus dem Jahr 2009 mit Raimund Wallisch, Michael Ostrowski, Georg Friedrich, Detlev Buck und Hilde Dalik.

„Kultur Heute“ über Glawogger

Das Kulturmagazin „Kultur Heute“ gestaltet am Mittwoch um 20.00 Uhr in ORF III in memoriam Glawogger. Zu Gast bei Moderator Peter Fässlacher ist der österreichische Schauspieler und Regisseur Markus Schleinzer, Freund und Wegbegleiter von Glawogger, der auch in den Filmen „Das Vaterspiel“ und „Slumming“ mitgespielt hat.

Der ORF hat über das Film/Fernseh-Abkommen zahlreiche Produktionen von Glawogger kofinanziert, darunter"Megacities", „Workingman’s Death“ und „Whores’ Glory“ sowie die Fußballdoku „Frankreich, wir kommen!“, das internationale Projekt „Kathedralen der Kultur“ und zuletzt sein Filmprojekt „Untitled - Der Film ohne Namen“, das ihn nach Afrika führte. Ebenso war der ORF an den Spielfilmen „Nacktschnecken“, „Contact High“, „Slumming“, „Das Vaterspiel“ und „Ameisenstraße“ beteiligt. Zuletzt drehte Glawogger für den ORF den Landkrimi „Die Frau mit dem Schuh“, seinen ersten TV-Spielfilm, der auf der Diagonale seine umjubelte Premiere feierte.

Auch Ö1 ändert in Memoriam Glawogger sein Programm. Am Samstag wird um 17.05 Uhr die Sendung „Diagonal“ „Zur Person Michael Glawogger“ gesendet - mehr dazu in oe1.ORF.at.

Links: