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Bachelor und Master in Krems

Einige Zeit hat es so ausgesehen, als ob fast jedes Bundesland ein eigenes Medizinstudium - öffentlich oder privat - anbietet. Während sich am Standort Krems eine Privatuni-Initiative etablieren konnte, zerschlugen sich die Pläne in Kärnten wieder. In Salzburg gibt es bereits seit über zehn Jahren eine Privatuni für angehende Mediziner.

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An den drei öffentlichen Medizinunis Wien, Graz und Innsbruck studieren rund 14.000 Personen, an der Salzburger Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) werden jährlich 50 Personen für das Medizinstudium aufgenommen. Ein Studienjahr kostet 13.500 Euro.

Als erste Medizinuniversität in Österreich wird es die Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) in Krems ermöglichen, das Medizinstudium nach dem Bologna-Modell, also in der Bachelor- und Masterform zu absolvieren. An das sechssemstrige Bachelorstudium Health Sciences schließt das gleich lange Masterstudium Humanmedizin an: „Wir sind so wesentlich flexibler als mit dem monolithischen Sechsjahrstudium mit Berufsbild Arzt“, ist Rektor Rudolf Mallinger, ehemaliger Vizerektor der Medizinuni Wien, überzeugt. Ein Bachelorabschluss soll bereits für einen Berufseinstieg abseits des Arztberufs ausreichen.

Nicht mit staatlichen Unis konkurrieren

Mallinger, der erst Mitte März offiziell in sein Amt eingeführt wurde, will nicht mit den staatlichen Unis konkurrieren: „Die staatlichen Universitäten sind von ihrem Standing her komplett anders aufgestellt. Sie können Gratisstudien anbieten und sind in ihren Forschungsaktivitäten wesentlich breiter. Sich mit ihnen zu messen wäre für eine Privatuniversität nicht klug.“

Derzeit sind 28 Studierende im Bachelorprogramm. Bis 2021 sollen insgesamt 570 Personen an der Privatuni studieren - neben Humanmedizin sollen auch Psychotherapie und Neurorehabilitationswissenschaften angeboten werden. Je nach Studium liegen die Studiengebühren zwischen 5.000 und 7.000 Euro pro Semester. Die Privatuni erhält auf dem Campus der Donau-Universität Krems zwei eigene Gebäude - mehr dazu in noe.ORF.at.

Pläne in Kärnten gestoppt

Nicht umgesetzt werden zumindest derzeit die Pläne für eine private Medizinuniversität in Kärnten. Das freiheitliche Prestigeprojekt der früheren FPÖ-Regierungsmitglieder in Kärnten, Uwe Scheuch und Christian Ragger, wurde von der neuen rot-schwarz-grünen Regierung abgelehnt. Die private Sigmund-Freud-Uni in Wien, die mit einem Konzept beauftragt war, klagte das Land Kärnten auf 700.000 Euro Schadenersatz. Die Rot-Schwarz-Grüne-Koalition sieht sich nicht verpflichtet zu zahlen - mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Die PMU in Salzburg holt sich Finanzhilfe von Sponsoren aus der Wirtschaft - insbesondere von Red-Bull-Eigentümer Dietrich Mateschitz. Erst vergangenen Herbst stellte er den Großteil von knapp 24 Millionen Euro für ein Forschungszentrum zur Verfügung - mehr dazu in salzburg.ORF.at.

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