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24.000 US-Soldaten ziehen um

Rund 24.000 US-Soldaten sind auf dem Militärstützpunkt auf der japanischen Insel Okinawa stationiert. Sehr zum Leidwesen der Bevölkerung, die sich von den Militärs zunehmend belästigt fühlt. Nun soll die Basis aus der dicht besiedelten Region an einen ruhigeren Standort an der Nordküste der Insel umsiedeln.

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Der US-Stützpunkt ist bei der Bevölkerung von Okinawa äußerst unbeliebt. Während die einheimische Wirtschaft von der Truppenpräsenz profitiert, klagen viele Anrainer über steigende Kriminalität, Lärmbelästigung und Übergriffe. Immer wieder sorgen vor allem Vergewaltigungsfälle für diplomatische Krisen zwischen Japan und den USA.

Vergewaltigungen ließen Wogen hochgehen

Bereits 1995 hatte die Vergewaltigung einer Zwölfjährigen durch eine Gruppe von US-Soldaten zu massiven Protesten auf der Insel geführt. Die US-Regierung hatte daraufhin einer Reduzierung ihrer Streitkräfte auf der Inselkette Okinawa zugestimmt. Damals wurde auch erstmals über eine Verlegung der mitten in der Stadt liegenden Militärbasis Futenma diskutiert. Die regionale Regierung befürchtete vor allem massive wirtschaftliche Einbußen.

Prozess in Japan

AP

Der Prozess gegen die US-Soldaten wirbelte 1996 viel Staub auf

Als im Oktober 2012 erneut ein Vergewaltigungsfall für Schlagzeilen sorgte, brandeten die Diskussionen wieder auf. Im Frühjahr 2013 wurden zwei US-Soldaten wegen des Missbrauchs einer Japanerin zu zehn bzw. neun Jahren Haft verurteilt. Nach Protesten innerhalb der Bevölkerung sah sich die US-Armee gezwungen, eine Ausgangssperre für die 47.000 in Japan stationierten Soldaten zu verhängen.

Grünes Licht für Verlegung

Dennoch hatte es seither noch mehrere Zwischenfälle mit US-Soldaten gegeben, was den Unmut bei den Anwohnern über die US-Militärpräsenz weiter vergrößerte. Im vergangenen Dezember musste Gouverneur Hirokazu Nakaima auf Druck der Bevölkerung schließlich einlenken und gab grünes Licht für die notwendigen Vorarbeiten an dem neuen, ruhigeren Standort an der Nordküste der Insel - jedoch erst nachdem ihm Ministerpräsident Shinzo Abe großzügige jährliche Finanzspritzen bis 2021 versprochen hatte.

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