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Neue Pisten, billige Liftkarten

Russland ist kein ausgesprochenes Wintersportland. Verantwortlich dafür ist die fehlende Infrastruktur. Mit den Olympischen Spielen in Sotschi erhofft sich die Regierung jedoch einen Aufwind. Mit zwölf Mrd. Euro will Moskau den Nordkaukasus in ein Skiparadies verwandeln.

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Derzeit fahren nur ungefähr zwei von hundert Russen Ski. Natürliche Skipisten gibt es im Ural-Gebirge, im sibirischen Altai und vor allem im Kaukasus. Moskau hofft nun auf einen Schub bei Skibegeisterten durch die Olympischen Winterspiele, die im Februar 2014 in der subtropischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi nahe der Grenze zu Georgien stattfinden werden.

Milliarden für Projekt Wisota 5.642

Das ehrgeizige Projekt Wisota 5.642 („Höhe 5.642“; so hoch ist Elbrus, der höchste Gipfel im Kaukasus) soll nach der Fertigstellung insgesamt fünf Skigebiete (Elbrus, Archys, Lago-Naki, Mamison und Matlas) umfassen und mit 90.000 Betten im Jahr 2020 täglich 150.000 Besucher empfangen. Schon jetzt wird mit der wilden Natur und billigen Skipässen geworben.

In der Elbrus-Region weiter im Landesinneren gibt es noch aus sowjetischer Zeit das Touristengebiet Dombai in der Teilrepublik Karatschai-Tscherkessien. In Dombai wurde vor vier Jahren eine 1,6 Kilometer lange neue Gondelbahn in Betrieb genommen, die ihre höchste Bergstation in 3.200 Meter Höhe hat. Daneben gibt es mehrere Seilbahnen und Sessellifte. Nur 70 Kilometer östlich von Sotschi in der Region Krasnodar liegt das Städtchen Krasnaja Poljana, das von mehreren Dreitausendern umgeben ist. Dort wird auch der Schauplatz der Winterspiele 2014 sein.

Konfliktherd Nordkaukaus

Doch der Nordkaukasus ist nach wie vor ein Konfliktgebiet. Vor allem Dagestan stehe am Rande des Bürgerkriegs, heißt es. Zudem weiten die Islamisten ihre Angriffe aus: Immer öfter kommt es in der Teilrepublik Kabardino-Balkarien, wo der höchste russische Berg Elbrus die Touristen anlockt, zu Gefechten. Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi warnen Experten vor noch mehr Anschlägen - schließlich liegt der Schwarzmeer-Ort nur wenige hundert Kilometer vom Krisengebiet entfernt.

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