Keine unabhängige Bestätigung
Der Iran hat nach offiziellen Angaben einen Affen ins All geschickt. Bereits im Oktober wurde die Mission angekündigt, am Samstag war auf der Website von Präsident Hassan Rouhani zu lesen, dass der Raumflug geglückt sei und das Tier mit dem Namen „Fargam“ („Glücklich“) sicher zur Erde zurückgekehrt sei.
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Die Mitteilung enthielt jedoch keine Angaben darüber, wo und wann die Rakete gestartet war. Ziel sei es, demnächst auch eine bemannte Raummission zu starten, erklärte die staatliche Raumfahrtorganisation. Unabhängige Bestätigungen über die Weltraumtests gibt es jedoch nicht. Es dürfte das dritte iranische Experiment mit einem Affen im Weltall sein. Das erste scheiterte offenbar 2011, ein zweiter Versuch zu Jahresbeginn soll geglückt sein, sorgte jedoch für Spott, denn es kamen rasch Zweifel an der Echtheit des Raumprogramms auf.
Zweifel an Echtheit des Affen im All
Auf veröffentlichten Foto des ersten iranischen Affen im All, „Pischgam“ („Pionier“), ist das Tier zunächst in der Raumkapsel zu sehen. „Pischgam“ hat ein hellgraues Fell und einen roten Leberfleck oberhalb seines rechten Auges. Nach der Landung brachte die iranische Nachrichtenagentur ISNA ein Foto in Umlauf, auf dem ein Affe mit deutlich dunklerem Fell und ohne Leberfleck zu sehen war. Im Sozialen Netzwerk Facebook wurde das Phänomen von einem Nutzer mit den Worten kommentiert: Der Affe sei wohl im All einem Arzt begegnet, der ihm den Leberfleck entfernt habe.
Fotos verwechselt
Die iranischen Behörden reagierten nicht direkt auf die Vorwürfe. Zwei regierungsnahe Websites, Rajanews und Nasimonline, berichteten jedoch unter Berufung auf ungenannte Quellen, dass es bei den Fotos zu einer Verwechslung gekommen sei. Das vor dem Raumflug veröffentlichte Foto des Affen sei Archivmaterial aus dem Jahr 2011. Dieser Versuch sei jedoch gescheitert, wie die Regierung einräumte. Allerdings seien 2010 eine Ratte, Schildkröten und Insekten erfolgreich mit einer Kapsel ins All geschickt worden.
Der nach der Landung im Jänner der Öffentlichkeit präsentierte Affe sei allerdings der richtige und habe den Weltraumflug erfolgreich hinter sich gebracht.
Kritik an Raketenprogramm
Iranische Raketenstarts werden vom Westen generell mit Skepsis verfolgt. Westliche Regierungen befürchten, dass Teheran trotz zahlreicher Dementis an einem Atomwaffenprogramm und dafür an der Entwicklung von Langstreckenraketen arbeitet. Auch das iranische Satellitenprogramm stößt deshalb auf Kritik: Zuletzt hatte der Iran am 3. Februar 2012 einen 50 Kilogramm schweren Beobachtungssatelliten mit einer Rakete ins All geschickt.
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