Themenüberblick

Haftstrafen von bis zu 30 Jahren

Eine Gruppe von 15 sehr unterschiedlichen Männern wurde für den Postraub von 1963 verurteilt - zu Haftstrafen vn bis zu 30 Jahren. Einige von ihnen sind schon seit Jahren tot, bei anderen haben sich die Spuren nach ihrer Freilassung verlaufen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Ronnie Biggs, Zimmermann aus Redhill in Surrey. Zu 30 Jahren Haft verurteilt, floh er 1965 aus dem Gefängnis und lebte in Brasilien, bis er 2001 nach Großbritannien zurückkehrte und sofort verhaftet wurde. Mit ihm starb nun das bekannteste Gesicht des Coups.

Bruce Reynolds, Antiquitätenhändler aus Croydon und das „Gehirn“ des Verbrechens. 25 Jahre, davon zehn verbüßt. Bandenchef Reynolds wurde nach der Flucht ins Ausland 1968 verhaftet. 1984 wurde er erneut für drei Jahre wegen Handels mit Haschisch und Amphetaminen verurteilt. Reynolds starb heuer im März.

Ronald „Buster“ Edwards, Berufsverbrecher. Er floh nach Mexiko, stellte sich aber 1966. Neun Jahre im Gefängnis, anschließend Blumenhändler auf dem Londoner Waterloo-Bahnhof. Angeblich der Mann, der den Lokführer schlug. 1994 erhängt in einer verschlossenen Garage gefunden.

Charlie Wilson, genannt „der Schweiger“. Sagte während der Gerichtsverhandlung kein Wort. 30 Jahre Haft, nach vier Monaten geflohen, aber in Kanada verhaftet. Wilson verbüßte zwölf Jahre Haft. Im April 1990 vor seinem Haus in Marbella erschossen.

Roy James, Rennfahrer, genannt „das Wiesel“. Verbüßte zwölf von 30 Jahren. James war Fahrer des Fluchtwagens. 1993 wegen Schüssen auf seinen Schwiegervater und Angriffs auf seine Frau zu sechs Jahren verurteilt. Starb 1997 kurz nach seiner Entlassung.

Brian Field, Rechtsanwalt. Kümmerte sich um das Haus, in dem die Bande nach der Tat untertauchte. Verbüßte fünf von 25 Jahren. Starb 1979 bei einem Verkehrsunfall.

Thomas Wisbey, Buchmacher. Zu 30 Jahren verurteilt, aber 1976 freigelassen. 1989 zu zehn Jahren Haft wegen Handels mit Kokain verurteilt.

Robert Welch, Nachtclubbesitzer. Zu 30 Jahren verurteilt, aber 1976 freigelassen. Durch eine missglückte Beinoperation schwer behindert.

Gordon Goody, Friseur. Bereits 1975 trotz Verurteilung zu 30 Jahren freigelassen. Eröffnete vier Jahre später eine Strandbar in Südspanien, wo er noch immer lebt.

James Hussey, Maler. Zu 30 Jahren verurteilt, 1975 freigelassen. 1981 wegen Körperverletzung verurteilt und 1989 zu sieben Jahren wegen Drogenhandels (gemeinsam mit Thomas Wisbey) verurteilt. Er starb 2012 an Krebs.

Roger Cordrey, Blumenhändler. 1964 zu 20 Jahren Haft verurteilt, weil er das Signal für den Zug auf Rot stellte. Im Berufungsverfahren auf 14 Jahre reduziert. 1971 freigelassen, später Geschäftsbesitzer in der Provinz.

James White, Ex-Fallschirmjäger und Techniker der Bande. Drei Jahre auf der Flucht, aber 1966 zu 18 Jahren Haft verurteilt. 1975 freigelassen, lebte er in Sussex südwestlich von London. Auch er starb vor kurzem.

William Boal, Ingenieur. Starb 1970 während Verbüßung einer Haftstrafe wegen Hehlerei an Gehirntumor. Die ursprüngliche Haftstrafe von 24 Jahren wurde in der Berufung auf 14 Jahre verkürzt.

Leonard Field, Seemann. 1964 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Strafe wurde im Berufungsverfahren auf fünf Jahre reduziert, wurde 1967 freigelassen und lebte denach offenbar in London.

John Wheater, Rechtsanwalt. Wurde 1964 zu drei Jahren Gefängnis wegen Behinderung der Justiz verurteilt. 1966 freigelassen. Danach lebte er mit seiner Frau in der Nähe Londons.

Die Polizei vermutet, dass noch zwei andere Männer an dem Postraub beteiligt waren - diese wurden jedoch aus Mangel an Beweisen niemals verhaftet.