Unstimmigkeiten nur bei Team Stronach
Zum Unterschied von SPÖ und ÖVP bleiben FPÖ und Grüne in der neuen Legislaturperiode bei Bewährtem: Weiterhin bleibt die Führung der Parlamentsklubs bei den beiden Parteien Chefsache: Sowohl Heinz-Christian Strache (FPÖ) als auch Eva Glawischnig (Grüne) wurden anstandslos im Amt bestätigt - im Gegensatz zu den teils turbulenten Vorgängen in den anderen Parteien.
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Bei den Grünen wurde auch Werner Kogler am Freitag erneut als Glawischnigs Stellvertreter im Amt verlängert. Er wird zusätzlich zu seiner Rolle als Finanzsprecher nun auch Europasprecher der Grünen. Gemeinsam mit Kogler habe man sich als bewährtes Team erwiesen, meinte Glawischnig nach ihrer Wahl. Auch ansonsten bezeichnete sie die Rollenaufteilung im Klub als „sehr kraftvolle Aufstellung“, mit dem Rechnungshof-Ausschuss habe „Aufdeckerin“ Gabriela Moser eine der „wichtigsten Zuständigkeiten“.
Bei FPÖ folgt Hofer auf Graf
Straches Bestätigung als FPÖ-Klubchef ging erwartungsgemäß ohne Diskussionen über die Bühne. Eine Rochade gab es dafür beim Amt des Dritten Nationalratspräsidenten, das durch den Abgang des umstrittenen Martin Graf neu zu besetzen war. Graf brachte seine Partei etwa mit seiner Rolle in der Meschar-Privatstiftung in die Schlagzeilen und ins Zwielicht - etwa durch seine Mitarbeiter, die mit Bestellungen bei rechtsradikalen Versandhäusern aufgefallen waren.
Strache ersetzte Graf durch seinen 42-jährigen Vize Norbert Hofer. Der gelernte Flugzeugtechniker soll vor allem auch Ruhe in das Nationalratspräsidium bringen. Der Burgenländer gilt als zurückhaltend in der Diktion, wenngleich er in der Sache selbst die Linie klar mitträgt. So stellte er sich etwa gegen die Ausbezahlung von Pflegegeld an „Menschen, die sich erst seit kurzem in unserem Land aufhalten“. Der Burschenschafter Graf attestierte Hofer die „gleiche Härte“, die er selbst an den Tag gelegt habe.
Nachbaur mit „gemeinschaftlicher“ Klubführung
Beim Team Stronach (TS) wurde bis zum Schluss rochiert: Nach der Wahl wurde klar, dass Stronachs rechte Hand Kathrin Nachbaur zu Klubchefin gemacht und der bisherige Klubchef Robert Lugar zum einfachen Abgeordneten degradiert wird. Erst am Montag hieß es dann aber, dass Nachbaur die tatsächliche Amtsführung „zumindest für eine gewisse Zeit“ an die Steirerin Waltraud Dietrich (vormals FPÖ Steiermark) abgeben werde. Man werde das „gemeinschaftlich angehen“, so Nachbaur am Montag.
Die Aufteilung der Aufgaben wird allerdings anhand des Gehaltszettels klar: Dietrich wird das Klubchefgehalt von etwas mehr als 14.000 Euro brutto bekommen, Nachbaur muss sich mit dem normalen Abgeordnetengehalt von rund 8.300 Euro zufriedengeben. Bei NEOS wurde schon länger die Klubspitze festgelegt. Parteichef Matthias Strolz wird auch Klubobmann, seine Stellvertreter sind Beate Meinl-Reisinger und Angelika Mlinar.
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