Unabhängige Untersuchungen gefordert
Die Landwirtschaft in Argentinien steht unter großem Produktionsdruck, schließlich will man die Stellung als einer der führenden Sojaproduzenten nicht verlieren. Um erfolgreiche Ernten zu garantieren, werden raue Mengen an Pestiziden eingesetzt - vielfach gibt es keine Vorschriften und Kontrollen. Die Folgen für die Menschen in den Anbaugebieten sind enorm.
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Besonders entlang der Anbaugebiete gibt es drastisch erhöhte Krebsraten. Immer häufiger kommen Kinder mit Fehlbildungen zur Welt. Der Zusammenhang mit dem Einsatz von Pestiziden ist zwar offiziell nicht bewiesen, die Verbreitung in den Anbaugebieten ist jedoch augenscheinlich. Experten und Ärzte fordern seit Jahren unabhängige Untersuchungen.

AP/Natacha Pisarenko
Das zweijährige Mädchen Camila Veron leidet seit seiner Geburt an einer schweren organischen Behinderung. Der Zusammenhang mit dem Einsatz von Pestiziden im nahen Umfeld ist zwar nicht belegt, die behandelnden Ärzte gehen jedoch davon aus.

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Leere Container des Monsanto-Produkts „Roundup“. Der Einsatz von chemischen Mitteln hat sich in Argentinien seit 1990 fast verzehnfacht. Pro Hektar wird in Argentinien rund zehnmal mehr Glyphosat - Schlüsselbestandteil von „Roundup“ - eingesetzt als in den USA.

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Die Zwillingsschwestern Erika und Macarena aus Avia Terai in der Provinz Chaco leiden unter einer chronischen Erkrankung der Atemwege. Die leeren Pestizidcontainer werden für den häuslichen Gebrauch oft als Auffangbehälter für Regenwasser benutzt - dieses wird etwa zum Wäschewaschen verwendet oder gelangt über Nutztiere in die Nahrungskette.

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Ezequiel Moreno leidet seit seiner Geburt an Hydrocephalus, auch Wasserkopf genannt. Auch er lebt in der besonders betroffenen Provinz Chaco. Seit dem Einsatz von Pestiziden haben sich die Fälle von angeborenen Defekten in der Provinz vervierfacht.

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Kinder beim Spielen neben einem Sojaanbaufeld in der Provinz Chaco.

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Leere Pestizidcontainer in einer umzäunten Ablagerungsstätte. Der ständige Kontakt mit diesen Problemstoffen ist gefährlich. Offiziell werden die Behälter recycelt, aus ihnen sollen Plastikschläuche gemacht werden.

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Seit Jahren regt sich Protest von Bürgern gegen die Bedingungen der Sojaproduktion. „Stopp den Plünderungen und Verunreinigungen! Monsanto raus aus Argentinien und Cordoba“, heißt es auf einem Schild. Es hängt an einem Zaun der größten Monsanto-Produktionsstätte Argentiniens.