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Unternehmen stark ausgebaut

Die Quandt-Erbin Susanne Klatten ist mit einem geschätztem Vermögen von zehn Milliarden Euro die reichste Frau Deutschlands. Neben BMW hält Klatten eine Vielzahl von Beteiligungen. Sie investiert vor allem in Öko- und Hightech-Aktien. Nach ihrer Affäre mit einem Betrüger, der sie zu erpressen versuchte, meidet Klatten die Öffentlichkeit.

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Die 51-jährige Milliardärin baut laut dem deutschen Fernsehsender „ARD“ ihren Besitz kontinuierlich aus und steckt ihr Vermögen in Beteiligungen, die sie langfristig hält. „Ich stehe dafür ein, was mein Vater uns vererbt“, soll Klatten einmal gesagt haben.

Erbe in jungen Jahren angetreten

1982 bekam sie mit 20 Jahren ein milliardenschweres Aktienpaket an BMW und Altana. Seither ist die Quandt-Tochter Großaktionärin von BMW mit einem Anteil von über zwölf Prozent. Altana ist zu 100 Prozent in ihrem Besitz. Den Pharma- und Spezialchemiekonzern zerschlug sie und trieb den Verkauf der Pharmasparte voran. Das auf die Spezialchemie zusammengeschrumpfte Unternehmen nahm Klatten von der Börse.

Die 2,4 Milliarden Euro Erlöse aus dem Verkauf der Pharmasparte steckte Klatten in die Gründung einer strategischen Beteiligungsgesellschaft mit dem Namen Skion. Die beiden Anfangsbuchstaben sind ihre Initialen. Skion ist außerdem der Name einer germanischen Gottheit.

Neben börsennotierten Firmen setzt Klatten auch auf Unternehmen abseits der Börse. So hält sie Anteile an dem Gebrauchtöl-Upcycler Avista Oil und an der Abwasseraufbereitungsfirma Paques aus den Niederlanden. Vor kurzem baute die 51-Jährige ihr Wasserengagement aus und übernahm die Mehrheit bei der Darmstädter EnviroChemie, die Anlagen für die Wasser- und Abwasseraufbereitung errichtet.

Praktikum unter falschem Namen

Über Geld spricht sie in der Öffentlichkeit aber so gut wie gar nicht. „Geld bewertet nicht, was oder wer ich bin“, sagte sie einmal. „Es zieht einen Vorhang vor mich, der mich überhaupt nicht zeigt.“ Für ihr Milliardenerbe schämte sie sich einst sogar so sehr, dass sie in jungen Jahren ihre Identität verbarg. Unter dem erfundenen Namen „Susanne Kant“ machte sie ein Praktikum. Dort lernte sie den Ingenieur Jan Klatten kennen, den sie später heiratete und dessen Namen sie annahm. Ihm erzählte sie angeblich erst viel später, wer sie wirklich ist.

Die als öffentlichkeitsscheu geltende Klatten lebt sehr zurückgezogen, geriet aber in die Schlagzeilen als sie eine Affäre mit dem Schweizer Helg S. hatte, der sie danach zu erpressen versuchte. Klatten ging in die Offensive und erstattete Anzeige. S. wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt.

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