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Austausch in Katastrophenmanagement

Fast zweieinhalb Jahre nach dem Reaktorunglück von Fukushima hat der japanische Außenminister Fumio Kishida vor einer Woche erstmals die Atomruine im ukrainischen Tschernobyl besucht. Er traf sich dort mit dem Direktor der Anlage, wie ein Fotograf der französischen Nachrichtenagentur AFP berichtete.

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Am Montag sprach Kishida mit dem ukrainischen Außenminister Leonid Koschara. Der insgesamt dreitägige Besuch war nach Angaben der japanischen Botschaft in Kiew die erste Visite eines japanischen Außenministers in der Ukraine seit sieben Jahren.

Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I war infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis Mitte März 2011 das Kühlsystem ausgefallen, woraufhin es in mehreren Reaktoren zur Kernschmelze kam. Die Reaktorkatastrophe war das folgenschwerste Atomunglück seit dem Unfall im ukrainischen Tschernobyl im Jahr 1986. Die beiden Unglücke sind die einzigen, die weltweit Stufe sieben auf der international gültigen Bewertungsskala INES erreichten.

Zahlreiche Opfer in der Ukraine

In der Ukraine starben seither mehr als 25.000 Menschen, die an den Aufräumarbeiten beteiligt waren. In Japan ist nach offizieller Darstellung niemand an den unmittelbaren Folgen des Reaktorunglücks gestorben, allerdings musste die Umgebung um das Kraftwerk großräumig evakuiert werden. Zehntausende Bewohner konnten bis heute nicht in ihre Häuser zurückkehren. Die japanische Betreibergesellschaft TEPCO kämpft seit dem Unglück mit riesigen Mengen radioaktiv verstrahlten Wassers, das zu Kühlzwecken an den beschädigten Reaktoren eingesetzt wird.

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